Organischer Weinbau im Bordeaux
16. April 2015 18:00FRANKREICH (Margaux) – Bis zum Jahr 2017 wird das Château Palmer im Bordeaux auf biodynamischen Weinbau umstellen. Man wolle wieder ausdrucksstärkere Weine erzielen.
Im Bordeaux ist der Trend zum biologischen oder biodynamischen Weinbau noch nicht ganz angekommen. Das schlechte Wetter im Bordeaux mache die Umstellung zu schwierig, so hiess es von einigen Winzern der Region. „In der Champagne ist das Klima noch schlechter. Entweder man will es oder man will es nicht“, so der CEO Thomas Duroux. Derzeit werden beim Château Palmer 20 Prozent organisch bewirtschaftet.
Im Jahr 2017 will man hier eine durchgehende biodynamische Zertifizierung nach den internationalen Demeter-Richtlinien erlangen. Ausserdem soll das Château 2017 in Kooperation mit Ecocert als voll organischer Betrieb zertifiziert werden.
Wie genau sich die neue Bewirtschaftungsmethode auf die Weine auswirken werde, sei derzeit noch nicht vorauszusagen. Jedoch erhoffe man sich, dass die Weine wieder präziser und näher an ihrem Ursprung seien.
„Bevor wir auf biodynamisch umgestellt haben, war es immer schwieriger geworden, den Kern des Weins zu schmecken“, so Berenice Lurton von Château Climens, die Vorzüge der Umstellung.
Unter biologisch-dynamischer – oder biodynamischer – Landwirtschaft versteht man Landbau, Saatgutproduktion und Landschaftspflege nach anthroposophischen Grundsätzen.
Die heutigen Grundsätze gehen auf den achtteiligen „Landwirtschaftlichen Kursus“ von Rudolf Steiner in den Jahren 1924/25 zurück, der eine ganzheitlichere Sichtweise der Landwirtschaft anstrebte.
Neben dem Château Palmer werden auch das Château Pontet Canet und das Château Climens ihre Bewirtschaftungsweise umstellen. Duroux ist der Ansicht, dass in ganz Frankreich bald andere Betriebe die Vorzüge erkennen und ihre Bewirtschaftung ebenfalls auch biodynamisch umstellen werden – momentan sind es in Frankreich jedoch lediglich zwei Prozent der Weinbauflächen.
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