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Bilanz zur internationalen Lage im Weinbau

8. July 2015 10:00

DEUTSCHLAND (Mainz) – Die Internationale Organisation für Rebe und Wein stellte eine ausführliche Bilanz zur internationalen Lage im Weinbau vor. Diese befasst sich insbesondere mit dem Produktionspotential im Weinbau, den Einfuhr- und Ausfuhrmengen von Wein und Erzeugungen mit Trauben, die für den Frischverzehr und die Herstellung getrockneter Weintrauben bestimmt sind, sowie mit ersten Erkenntnissen zum Trendthema Roséwein.

Im Rahmen des 38. Weltkongresses für Rebe und Wein, der derzeit in Mainz stattfindet (5. – 10. Juli), präsentierte OIV-Generaldirektor Jean-Marie Aurand die Ergebnisse der Studien. Im Jahr 2014 betrug die weltweite Rebfläche 7573 Tausend Hektar (Tha), was einem leichten Anstieg von circa 10 Tha gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die europäische Rebfläche ist seit dem Abschluss der Rodungsmassnahmen der EU stabil geblieben, angewachsen sind jedoch die Flächen in Asien und Südamerika.

Betrachtet man die Rebflächen der einzelnen Länder seit 2000, so ist ein drastischer Rückgang in Frankreich, Spanien und Italien bemerkbar. Zu den Top-fünf Weinländern, die fast 50 Prozent der Weinfläche ausmachen, gehören

  • Spanien mit 1038 Tha
  • China mit 799 Tha
  • Frankreich mit 792 Tha
  • Italien mit 690 Tha
  • Türkei mit 502 Tha
Die Bilanz der OIV zeichnet ein gutes Bild der internationalen Lage im Weinbau
Die Bilanz der OIV zeichnet ein gutes Bild der internationalen Lage im Weinbau

Die weltweite Traubenerzeugung (für alle Verwendungszwecke) ist 2014 gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig und beträgt nun 737 Millionen Doppelzentner (Mdz). Trotz zurückgehender Rebflächen, kann in der Traubenerzeugung seit 2000 ein Plus von 13,7 Prozent verzeichnet werden. Zurückzuführen ist diese Steigerung der Erträge auf die verbesserten Techniken im Weinbau, sowie auf besonders gute klimatische Bedingungen in mehreren Ländern.

Mit 111 Millionen Doppelzentner produzierte China die meisten Trauben, gefolgt von den USA mit 70 Mdz und Frankreich und Italien mit jeweils 69 Mdz. Die Unterschiede zur weltweiten Verteilung der Rebfläche, kommen auch dadurch zustande, dass bei der Tafeltraubenproduktion (248 Mdz), in der Regel höhere Erträge erzielt werden als bei der Produktion von Keltertrauben.

Bei der Erzeugung von Tafeltrauben ist Asien der mit Abstand führende Kontinent: auf ihn entfallen mehr als die Hälfte (63 %) der weltweiten Produktion von Trauben, die für den Frischverzehr bestimmt sind. Europa ist weiterhin der weltweit führende Hersteller von Keltertrauben (65 %).

Weinproduktion

Nach dem Rekordjahr 2013 hat sich die Weinproduktion im vergangenen Jahr wieder bei circa 270 Millionen Hektoliter (Mhl) eingependelt. Europa bleibt in diesem Bereich führend: nach Frankreich mit 46,2 Mhl, folgen Italien mit 44,7 Mhl und Spanien mit 38,2 Mhl. Doch in den neueren Weinländern steigt die Produktion stetig an. Ein Rekordjahr hatte vor allem Neuseeland mit einem Plus von 29 Prozent auf 3,2 Millionen Hektoliter zu verzeichnen. Doch auch Argentinien, Südafrika und die USA konnten deutliche Zuwächse einfahren.

Leicht rückläufige Zahlen sind beim Weinkonsum zu beobachten. So wird dieser für 2014 auf rund 240 Mhl geschätzt. Dabei verlagert sich der Weinkonsum von den traditionellen Weinländern hin zu neuen Märkten. Führend bleiben jedoch die Konsumenten in den USA mit 30,7 Mhl gefolgt von den Franzosen mit 27,9 und den Italieniern mit 20,4. Ein leichter Rückgang von 1,2 Mhl ist in China zu verzeichnen, das als „der neue Markt“ für viele Weinerzeuger galt.

Jean-Marie Aurand gab ausserdem einen Überblick über die ersten Erkenntnisse des Themenberichts 2015 über Roséweine, der am Jahresende veröffentlicht wird. Laut Studien der OIV setzt sich der Trend weiterhin fort. 2013 hatten Roséweine mit rund 24 Mhl einen Marktanteil von über 10 % und die Nachfrage steigt noch immer doppelt so schnell an, wie der Konsum anderer Weine.

Die gesamte Bilanz der OIV zur internationalen Lage im Weinbau finden Sie hier.

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