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Besserer Markenschutz für Napa-Valley-Weine

15. July 2016 14:21

USA (Napa Valley) – Die Winzer aus dem Napa Valley können sich freuen, denn ihre Weine sind künftig besser vor asiatischen Plagiaten geschützt. Singapur und Südkorea haben entschieden, dass nur noch die Originale das Label tragen dürfen und Nachahmer rechtlich belangt werden können.

Von Ruth Preywisch

Weltberühmt und oft kopiert: Weine aus dem kalifornischen Napa Valley
Weltberühmt und oft kopiert: Weine aus dem kalifornischen Napa Valley

Für die US-amerikanischen Winzer ist das eine gute Nachricht, denn beide Länder gehören zu den aufstrebenden Weinmärkten Asiens. Sie befinden sich unter den Top-10 Exportmärkten für kalifornischen Wein, in Singapur wurden im vergangenen Jahr rund 23 Millionen Dollar umgesetzt, in Südkorea immerhin 13. Die Schäden durch Plagiate sind bei diesen Handelszahlen enorm.

Das weiss auch die Vereinigung der Napa Valley Vintners, die den weltweiten Schutz des Napa Valley Labels deshalb zu ihrem höchsten Ziel erklärt hat. „Wir wollen sicher stellen, dass der Kunde, der eine Flasche mit unserem Label öffnet, auch wirklich die exzellente Qualität bekommt, die er erwartet“, erklärte der Vorsitzende Pat Stotesberry.

Singapur und Südkorea sind nicht die ersten Länder, in denen das Label geschützt ist. Den Anfang machte China, wo Napa Valley im Jahr 2012 als erste Weinregion überhaupt einen Schutz-Status bekam. Auch in Israel, der Türkei, Indien, Australien, Neuseeland, Norwegen, Kanada und Taiwan ist das Label mittlerweile anerkannt.

Für die Winzer des Napa Valleys ist ein ordentliches Label und der Schutz vor Plagiaten besonders wichtig, denn es ist eine der kleinsten Weinregionen der Welt und die Weingüter sind fast alle in Familienbesitz. Die Weine sind meist hochwertig und erzielen hohe Verkaufspreise.

Entsprechend interessant sind sie für die Fälscher. Weinplagiate sind nichts Neues, doch ihre Menge hat massiv zugenommen. Anfangs konzentrierten sich die Fälscher noch auf den Markt der Spitzenweine, die vor allem bei Auktionen unter den Hammer kommen und immense Preise erzielen. Doch die Auktionshäuser haben längst reagiert, viele überprüfen die Weine vor der Versteigerung aufwendig.

Normale Weinliebhaber, die oft online einkaufen, haben diese Möglichkeit nicht. Das wissen auch die Fälscher, weshalb sie sich immer häufiger auf das Kopieren von höherwertigen Weinen für den Normalgebrauch konzentrieren. Betroffen sind Winzer aus allen Weltregionen und ohne den Schutz eines Labels können sie nicht einmal dagegen vorgehen.

Kleineren Weingütern fehlt für einen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang auch oft das Geld. So musste das Weingut Mayer aus Österreich im Jahr 2012 entdecken, dass unter seinem Namen Weine in China vertrieben wurden, die eindeutig nicht aus österreichischer Produktion stammen. Die Fälscher gaben sich alle Mühe, den Wein so österreichisch wie möglich aussehen zu lassen, das Etikett zierte eine Asiatin im Dirndl.

Auf dem chinesischen Markt kam der vermeintlich aus Wien stammende Wein gut an, die Fälschung fiel nur einem Vertriebspartner des echten Weinguts auf. Die Kunden merken wahrscheinlich nichts davon.

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