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Weißer Burgunder

Weißer Burgunder
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Allgemeines

Die Rebsorte Weißer Burgunder ist in Deutschland sehr beliebt und wird flächenmäßig im großen Maßstab angebaut. Aber auch bei unseren Nachbarn wird gerne auf die Traube zurückgegriffen, die sich ideal als leichter Sommerwein ausbauen lässt. Dabei erfolgen in Frankreich und Italien jedoch andere Benennungen als hierzulande. So ist westlich des Rheins vom Pinot Blanc die Rede, während in Italien der Name Pinot Bianco geläufig ist. Erzeugnisse aus dem Elsass werden gerne mit der Betitelung Pinot Blanc d‘Alsace versehen.

Viele Burgunderreben sind nicht einfach zu differenzieren. So wurde bei Chardonnay, Weißem Burgunder und Auxerrois lange davon ausgegangen, dass es sich um ein und dieselbe Rebsorte handelt. Heutzutage ist hinlänglich bekannt, dass das nicht der Fall ist. Die genaue Unterscheidung obliegt aber nach wie vor dem geschulten Auge und ist für den Laien so gut wie unmöglich. Einen auffallenden Unterschied entwickelt der Weiße Burgunder zum Chardonnay in südlicheren Anbaugebieten, wo mehr Sonne und Hitze gegenwärtig sind. Mit zunehmender Reife fehlt dem Weißen Burgunder die Säure, sodass der Chardonnay in südlichen Gefilden weitaus gefragter ist.

Der Weiße Burgunder ist auch als Champagner-Sorte zugelassen. Allerdings wird davon kaum noch Gebrauch gemacht. Hierzulande schätzt man die Chardonnay-ähnliche Rebsorte in erster Linie, weil sie unanfälliger für diverse Rebkrankheiten ist und weniger Ansprüche an Klima und Boden stellt, als die edle Verwandtschaft. In Deutschland wird vorwiegend auf reinsortige Erzeugnisse zurückgegriffen, die auch die Prädikatsklassen einer Spät- und Auslese erreichen können. Ebenso gefragt sind die reinsortigen Pinot Blancs aus dem Elsass. Westlich des Rheins wird der Weiße Burgunder auch immer wieder als Cuvée-Partner zurate gezogen. Dabei ist vor allem das assemblieren verschiedener Lagen sehr begehrt.

Abstammung und Herkunft

Wie alle Burgundersorten, stammt auch der Weiße Burgunder aus dem französischen Anbaugebiet Burgund. Dabei ist davon auszugehen, dass die unterschiedlichen Varianten der Rebsortenfamilie durch Mutationen auseinander hervorgegangen sind. So steht – der Theorie nach – der Spätburgunder am Anfang der Entwicklung. Die edle Rebsorte, die auch unter den Bezeichnungen Pinot Noir, Pinot Nero und Blauburgunder geführt wird, hat weltweit eine enorme Bedeutung. Aus ihr ist der Grauburgunder entstanden. Die auch Pinot Gris genannte Rebsorte ist insofern außergewöhnlich, dass sie eine rötliche Beerenschale aufweist, aber trotzdem zu den weißen Rebsorten gezählt wird. 

Der Weiße Burgunder wiederum ging schließlich aus dem Pinot Gris hervor und wurde im 14. Jahrhundert zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seither war die Traube aus dem Burgund nicht mehr wegzudenken und bahnte sich auch bald ihren Weg in andere Anbaugebiete. Während sie in Deutschland in fast jedem Anbaugebiet kultiviert wurde, erfreut sie sich auch in Österreich, wo größere Anbaugebiete für Weißen Burgunder in der Steiermark, in Niederösterreich und Wien zu finden sind, einer außerordentlichen Beliebtheit. Das ist auch in der Schweiz in Luxemburg und in Italien der Fall. Südlich der Alpen wird vor allem in den Anbaugebieten Friaul, Südtirol, Venetien und Lombardei auf den weit gereisten Burgundervertreter zurückgegriffen.

König von Baden

Im Anbaugebiet Baden ist der Weiße Burgunder mit 1.300 Hektar Rebfläche vertreten. In keinem anderen Weinbaugebiet Deutschlands finden sich derart viele Reben des weißen Pinot wie hier. Gemeinsam mit Spätburgunder, Grauburgunder, Gutedel, Müller-Thurgau und Riesling nimmt er über 85 Prozent der Anbaufläche in Anspruch. Aber auch in der Pfalz und in Rheinhessen wartet der Weiße Burgunder mit herausragenden Erzeugnissen der höchsten Prädikatsstufen auf.

Für den Weißen Burgunder ist seine blasse Farbe kennzeichnend, die leichte gelbliche Töne annimmt. Dabei fällt das nussig-frische Aroma auf, das ihn zum idealen Duettpartner für vielerlei Speisen macht. So kann man die trocken ausgebaute Variante auch bestens als sommerlichen Menübegleiter servieren, der alle Gänge eines leichten Mahls perfekt abrundet. Frische Schaumweine aus der Rebsorte sind ebenso begehrt, werden aber nur noch vereinzelt ausgebaut.

Weitere Themen

Das Weingut Heger – edler Burgunder-Dreiklang

Joachim Heger vom badischen Weingut Dr. Heger zählt seit Anfang der 1990er Jahre zu den deutschen Toperzeugern und gilt als Spezialist für Burgunder aller Art.

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