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Lombardei

Lombardei
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Allgemeines

Die Lombardei ist eine Weinregion im Norden Italiens. Benannt ist das Gebiet, das mit einer Rebfläche von über 25.000 Hektar aufwarten kann, nach dem Volksstamm der Lombarden. Obwohl die klimatischen Bedingungen auf der ersten Blick nicht vorrangig für den Weinbau geeignet scheinen, produzieren die Weinbauern der Region alljährlich herausragende Erzeugnisse. Die vielseitigen Böden und die mikroklimatischen Subregionen bedingen den Erfolg.

Die norditalienische Region, die in ihrer Ausdehnung durch den Lago Maggiore, den Gardasee und die Po-Ebene im Süden begrenzt wird, gilt als industrielles Zentrum Italiens. So steht das Selbstverständnis im Zeichen der Wirtschaft. Zentral liegt die regionale Hauptstadt Mailand, die in ihrem Einzugsgebiet jedoch keine nennenswerten Reben beherbergt. Vielmehr liegen die renommiertesten Lagen in der Nähe der großen italienischen Seen. Neben den bereits erwähnten, befinden sich auch der Lago d‘Iseo, der Comersee und der Luganer See innerhalb der lombardischen Grenzen. 

Ebenso finden sich in der Po-Ebene einige prestigeträchtige Anbaubereiche. Bei einem Blick auf die klimatischen Begebenheiten verwundert das im ersten Moment. Schließlich ist das Klima in der Ebene, anders als im Norden der Lombardei, kontinental geprägt und unterliegt teils extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Die sehr heißen Sommertage begünstigen resistentere Rebsorten, wie die Pinot Nero-Traube, die den größten Anteil der Rebfläche südlich des Pos einnimmt.

Typisch lombardischer Wein

Wer auf der Suche nach dem einen typischen Wein für die Lombardei ist, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Im Gegensatz zur Toskana, oder der unweit westlich liegenden Provence, kennzeichnet sich die Lombardei nämlich nicht mit einheitlichen Bedingungen und somit auch nicht mit dem einen Image-stiftenden Erzeugnis, das weit über die Grenzen Italiens hinaus für die Region steht. Dafür ist die Vielfalt der Lombardei schätzenswert, die neben unzähligen DOC-Bereichen auch vier DOCG-Zonen beherbergt.

Dabei kommen aus den unterschiedlichen Anbaugebieten so prestigeträchtige und kreative Spezialitäten wie zum Beispiel der Sangue di Giuda, der im südlichen Po-Gebiet ausgebaut wird und sinngemäß übersetzt soviel wie „das Blut des Judas“ bedeutet. Nur etwas weiter westlich, unweit der Stadt Mantova gelegen, ist die Heimat des größten DOC-Bereichs für Lambrusco-Weine der Region. Warme und sonnenreiche Sommer, milde bis kühle Winter und kühle Sommernächte drücken dem Gebiet ihren Stempel auf und bieten den Lambrusco-Reben, aber auch der für die farbintensive Kräftigung gerne zurate gezogenen Ancelotta-Traube, beste Bedingungen.

Mediterrane Bedingungen an den Seen

Ein besonderes Mikroklima herrscht in der Seeregion im Norden der Lombardei vor. So ist das Wetter auch hier eigentlich kontinental geprägt. Einen schützenden Einfluss gegen extreme Temperaturausschläge bieten sowohl die Alpen im Norden, als auch die Wirkung der Seen. Dadurch erhält das Klima mediterrane Züge. Größtenteils werden die Reben in der Form des Terrassenbaus an Südhängen aufgereiht. So genießen sie ein hohes Maß an Sonne, was den Reifeprozess sichtlich begünstigt. Dabei gilt die Faustregel: Je näher man der Seehöhe entgegen schreitet, desto wärmer wird es.

Weitaus gemäßigte Temperaturen bieten die etwas höheren Lagen mit einem gewissen Abstand zum Seengebiet. Kennzeichnend ist das Anbaugebiet Franciacorta, das sich südlich des Lago d‘Iseo befindet. In der Schaumweinhochburg der Lombardei werden vorwiegend französische Rebsorten nach dem Vorbild der Champagne angebaut. Nach der klassisch italienischen Methode entstehen frische und fruchtige Erzeugnisse, die gerne auch als Rosé ausgebaut werden und weit über die Grenzen Italiens hinaus begehrt sind.

Böden und Rebsorten

Die Böden der Lombardei unterliegen einer ähnlichen Vielfalt, wie sie auch in Bezug auf die mikroklimatischen Bedingungen diagnostiziert werden kann. Gerade im Norden zeichnen sie sich vor allem durch ihre Kargheit aus. Dabei fällt die gute Drainagefähigkeit auf, aber auch die Möglichkeit Wasser in tieferen Schichten zu speichern, ohne dabei die Belüftung negativ zu beeinträchtigen.

In der Lombardei sind besonders viele Rebsorten vertreten. Trotzdem soll ein Blick auf die wichtigsten Trauben der Region gerichtet werden. Unter den weißen Rebsorten fällt in erster Linie der Chardonnay auf, der vorwiegend im Franciacorta angebaut wird, aber auch Trebbiano und Pinot Bianco sind im größeren Umfang vertreten. Auch bei den roten Rebsorten herrschen regionale Vorherrschaften. Im Kontext der ganzen Region gesehen halten sich Lambrusco, Pinot Nero, Nebbiolo, Merlot, Babera und Cabernet Sauvignon allerdings ungefähr die Waage.

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