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Glera (Prosecco)

Glera (Prosecco)
Copyright iStockphoto Alberto Bogo

Allgemeines

Schon mal was von Prosecco gehört? Diese Frage wird wohl fast jeder mit einem klaren „Ja“ beantworten können. Würde man hingegen dieselben Personen fragen, was sie eigentlich von Glera halten, so erntete man in den meisten Fällen nur ratlose Blicke. Dabei sind Glera und Prosecco eigentlich das selbe. Und doch irgendwie wieder nicht. Die Geschichte des Glera ist auch die Geschichte des Prosecco, und die eines Verwirrspiels, das 2009 seinen Lauf nahm.

Glera Ist eine weisse Rebsorte italienischen Ursprungs welche bis 2009 unter dem Namen Prosecco bekannt war. Vom Geschmack her eher neutral, wird sie vor allem für die Herstellung von Perlweinen und Schaumweinen genutzt, obwohl auch Stillweine gekeltert werden. Das Anbaugebiet konzentriert sich auf die Region Veneto in Italien, insbesondere die Hügel nördlich von Treviso.

 

Die Geschichte der Namensänderung

Die ursprüngliche Bezeichnung Prosecco kann von dem in der Nähe von Triest gelegenen Dorf Prosecco hergeleitet werden. Doch wie kam es zur Namensänderung? Bis 2009 hatten der Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene, Prosecco di Conegliano und Prosecco die Valdobbiadene alle den DOC Status. DOC (Denominazione di origine controllata) ist eine kontrollierte Urpsrungsbezeichnung, die für italienische Weine genutzt wird.

Ein DOCG Wein (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) situiert sich noch eine Stufe höher in der Hierarchie und lässt sich in Deutschland mit der Qualitätsstufe des Prädikatsweins vergleichen. Als der DOCG Status, die höchstmögliche Auszeichnung für italienische Weine, für den Prosecco die Conegliano e Valdobbiadene angedacht wurde, erwies sich als problematisch, dass sowohl die Rebsorte als auch das Ursprungsgebiet die Bezeichnung Prosecco trugen.

Die grosse Beliebtheit der Prosecco Perl-, und Schaumweine hatte in den Jahren zuvor zu einer wachsenden Zahl von Imitaten geführt. Durch die Namensänderung sollte nun also verhindert werden, dass Erzeugnisse unter dem Namen Prosecco verkauft werden, auch wenn der fragliche Wein nicht aus der nun mit dem DOCG Gütesiegel ausgezeichneten Region kommt.

Es gab durchaus Kontroversen um die Namensänderung. Die Winzer der Region versprachen sich jedoch insgesamt eine Aufwertung ihres Produkts. Seit 2010 ist es nach EU-Recht illegal, Weine, die nicht aus dem Nord-Osten Italiens stammen als Prosecco zu verkaufen. Erzeugnisse aus der Rebsorte Glera, die in anderen Regionen Italien produziert werden, nennen sich deswegen Glera IGT.

Anbau und Aromatik

Glera neigt zu Verrieselung, reagiert aber auch empfindlich auf Trockenheit. Die Erträge dieser kleinbeerigen Rebsorte sind eher gering und die Traube reift mit 45 Tagen nach dem Gutedel sehr spät. In früheren Zeiten wurden die Weingärung durch die kühlen Winter im nordöstlichen Italien häufig unterbrochen. Dies hatte zur Folge, dass die Trauben erst im Frühjahr bei steigenden Temperaturen wieder nachgären konnten.

So kam es auf ganz natürliche Art und Weise zu einem Anteil von Restkohlensäure im Wein. Der Prosecco Frizzante wird heutzutage künstlich mit Kohlensäure versetzt, während der Spumante sie durch eine zweite Gärung erhält. Das Aroma von weissen Pfirsichen und floralen Noten und der niedrige Alkoholgehalt machen diesen Wein zu einem idealen Sommerwein, gerne genutzt für Aperitife.

In kulinarischer Hinsicht passt der Prosecco gut zu Gerichten mit geräuchertem Fleisch oder klassischen italienischen Vorspeisen wie Melone mit Parmaschinken. Während Prosecco gemeinhin jung und frisch genossen werden sollte, können hochwertige Erzeugnisse aus der Region Valdobbiadene auch einige Jahre im Weinkeller reifen.

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