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Wie viele verschiedene Weingläser sollte man haben?

Wie viele verschiedene Weingläser sollte man haben?
Copyright iStockphoto Alberto Bogo

Wein ist Wein und Glas ist Glas, also ein Glas für alle Fälle? Das wäre nur Weintrinkern zu empfehlen, die auf engstem Raum wohnen und nicht einmal Platz für ein zweites Paar Schuhe haben. Wer zu Hause nur ein Universalglas für alle Weinsorten hat gilt bestenfalls als Lifestyle-Ignorant. Bietet man seinen Gästen gar Wein in einem Saftglas an, bekommt man schnell den Ruf lediglich über das Kulturniveau eines Ötzi zu verfügen.

Wie sehr das Thema Weinglas nicht nur Kenner beschäftigt, lässt sich am besten bei einem Bummel durch die entsprechenden Abteilungen in großen Kaufhäusern oder Küchengeschäften feststellen. Vom zierlichen 0,1-Liter-Glas über den traditionellen Römer bis zum Bordeaux- oder Burgunderkelch mit dem Fassungsvermögen einer ganzen Flasche reicht mittlerweile das Angebot und ständig kommen neue Varianten hinzu. Dem Wirrwarr unterschiedlichster Gläserformen steht selbst das Fachpersonal meist ratlos gegenüber.

Vier Glasformen sollten es mindestens sein

Wer reichlich Platz und Geld hat, kann sich natürlich für jede Rebsorte und Weinqualität das speziell dafür geeignete Glas kaufen. Doch kommt man im Grunde auch mit nur vier Formen, zwei für Rot- und je eine für Weiss- und Schaumwein, ganz gut über die Runden.

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Die grobe Richtlinie lautet: Weisswein- und Roségläser, ebenso wie Gläser für die prickelnden Varianten sind relativ klein-, Rotweingläser dagegen großvolumig. In einem kleineren Glas kann sich der überwiegend zarte Duft eines Weissweines oder eines Rosés gut entfalten. Außerdem schmecken diese Weine kühl einfach am besten. Lieber schenkt man häufiger nach, als sie lauwarm trinken zu müssen. Daher ist es auch ratsam, nicht mehr als 0,15 Liter einzuschenken. Weniger wirkt auf viele Gäste etwas geizig, vor allem wenn das Glas ein Fassungsvermögen von mehr als einem viertel Liter aufweist.

Wer Perl- oder Schaumweine trinkt, kann sich ebenfalls auf eine Glasart beschränken. Die klassische Flöte eignet sich hier besonders gut, da sie die feinen Perlen und somit die geschmackliche Frische nicht so rasch abgibt wie bei einer Sektschale.

Bei den roten Tropfen sieht es etwas anders aus, da sollte man auf jeden Fall zwei Glasvarianten zu Haus haben. Manchen Rotweinen, besonders den etwas kostspieligeren, bekommt eine grosse Oberfläche zur Entwicklung ihres Bouquets ausgesprochen gut. Also braucht man hierzu grössere Gläser. Für den so genannten Alltagsrotwein hingegen reicht ein Standardrotweinglas mit einem Fassungsvermögen von 0,25 bis 0,4 Liter aus.

Hände weg von bunten Gläsern

Generell genügen für den Alltagsgenuss Gläser, denen man nicht besonders nachtrauern muss, wenn sie beim Spülen einen Sprung bekommen. Für die besseren Weine sollte man aber etwas mehr investieren. Wem das alles wie Hokuspokus vorkommt, kann gerne einen Selbstversuch unternehmen und denselben Wein aus verschiedenen Glasformen probieren. Die Unterschiede werden selbst einem absoluten Laien beträchtlich vorkommen.

Jedem Wein abträglich, egal welcher Qualität, sind auf jeden Fall bunte oder dunkle Gläser, denn darin kommt die Farbe des Getränkes überhaupt nicht zur Geltung. Darunter leidet letztlich zwar nicht der Geschmack, aber es heisst nicht umsonst, das Auge geniesst mit.

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Beim Gläserkauf sollte man noch einen weiteren Punkt beherzigen. Spülmaschinengeeignete Gläser mit langjähriger Nachkaufgarantie verlängern die Freude am Genuss. Doch bevor man dann das Glas in den Schrank stellt, sollte man es unbedingt mit kaltem Wasser ausspülen, dabei auch den Rand nicht vergessen, und mit einem Leinentuch oder einem speziellen Gläsertuch abtrocknen. So vermeidet man, dass der Geruch von Geschirrspülmitteln im Glas haften bleibt.

Über den Autor

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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