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Piemont

Piemont
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Allgemeines

Linguistisch bedeutet Piemont soviel wie „zum Fuße des Berges“. Kein anderer Name hätte die Begebenheiten der norditalienischen Region wohl besser beschreiben können, als dieser. Tatsächlich sind die Anbaugebiete an drei Seiten von Bergen umgeben, während sich nur dem Osten entgegen das Land öffnet. Die Region Piemont grenzt im Norden an die Schweiz im Osten an die Lombardei, im Süden an Genua und im Westen an Frankreich sowie – die direkt hinter der Grenze beginnende – Provence. Dabei lässt die renommierte Nachbarschaft schon erahnen, dass man sich hier in bester Gesellschaft für qualitativ herausragenden Weinbau befindet.

Wer jedoch genauer betrachtet, wo tatsächlich Weinbau betrieben wird, findet schnell heraus, dass die Weinregion Piemont weitaus kleiner ist, als es die politischen Grenzen vermuten lassen. So liegt die Großstadt Turin zwar im zentralen Herzen des Piemont, bildet aber zeitgleich die östlichste Grenze des hochwertigen Weinbaus. Schließlich befinden sich die Alpen nicht nur in der Nähe zur Schweiz im Norden, sondern bilden auch im Osten ein natürliches Hindernis, das die Begebenheiten zwar beengt, aber auch eine zentrale Rolle in Bezug auf die klimatischen Bedingungen in der Region einnimmt. 

Die südlichen Ausdehnungen der Anbaugebiete sind in einer malerischen Hügellandschaft gelegen. Obwohl mediterrane Einflüsse hier durchaus Einzug erhalten, grenzen die Erhebungen das Piemont klar vom Mittelmeer ab. Im Osten flacht das Land der Po-Ebene entgegenkommend ab. Auch dort herrschen wieder gänzlich andere Bedingungen vor, wie es nur wenige Kilometer entfernt der Fall ist. Somit leistet das flache Land am großen Fluss einen weiteren wichtigen Beitrag für die außerordentliche Vielfalt der begehrtesten Weinregion Italiens.

Massenhaft Qualität

Gerade im Weinbau beschreiben die Begriffe Qualität und Quantität oftmals Gegensätze, die sich nicht mit einander vereinbaren lassen. Warum diese Korrelation ausgerechnet im Piemont vernachlässigt werden kann, zeigen schon alleine die nackten Zahlen. Derzeit beherbergt die Region über 50 DOC-Zonen und damit mehr als jede andere Weinregion Italiens. Noch augenscheinlicher wird die Spitzenstellung bei einem Blick auf die DOCG-Bereiche. Mit aktuell zwölf gekennzeichneten Anbauflächen beansprucht man auch in diesem Fall klar die Spitzenposition des Landes.

Ertragsbeschränkungen spielen natürlich auch im lokalen Qualitätsweinbau eine Rolle. Die Dichte an renommierten Anbauflächen ist allerdings derartig hoch, dass trotzdem massenhaft Qualitätswein erzeugt werden kann. Selbst ein Blick auf die einzelnen Gebiete  der über 55.000 Hektar großen Anbaufläche bringt Prominenz zum Vorschein. Während Namen wie Barolo und Barbaresco für ihre sortenreinen Nebbiolo-Weine weltbekannt sind, sind auch die Gebiete Dolcetto und vor allem Asti international geläufig.

Kühles Klima, vielfältiges Terroir

Das Klima im Piemont unterliegt mehreren verschiedenen Einflüssen. So ist in erster Linie die kontinentale Ausprägung der geografisch eingeschlossenen Region bemerkenswert. Große Temperaturschwankungen werden allerdings durch mediterrane Besonderheiten und die Schutzfunktion der umliegenden Berge im Rahmen gehalten. So hat sich fast flächendeckend ein Klima entwickelt, das deutlich kühler ist, als im Rest Italiens. Auch darauf sind die besonderen Aromen der Piemont-Erzeugnisse zurückzuführen. Obwohl die Reben außerordentlich viel Sonne genießen, wird ihr Reifezyklus von kalten Winden und rauen Nächten deutlich verlangsamt. So haben die Trauben alle Zeit der Welt, um verschiedene Aromen aufzunehmen, wofür sie sich mit einem vollmundigen und facettenreichen Ergebnis bedanken. Einzig und alleine der lange und kalte Winter kann hin und wieder die Winzer der Region vor eine gehobene Problematik stellen.

In der Po-Ebene hingegen ist es weitaus wärmer und kontinentaler. Gerade im Sommer sind heiße Tage und kalte Nächte keine Seltenheit, was den Begebenheiten der Süd-Lombardei sehr nahekommt.

Die Böden des Piemont sind ebenso vielseitig wie seine Erzeugnisse. Sie reichen von besonders kalk- und lehmhaltigen Untergründen, die ein besonders vielschichtiges Bouquet hervorbringen, über die leichten und sandigen Böden des Barolo, bis hin zu den kalkhaltigen Sandböden, die eine kräftige Struktur im Wein begünstigen. Auf letzteren wird vorwiegend die Barbera-Traube angebaut, die identitätsstiftend für das Piemont ist. Hinter ihr wird auch Nebbiolo auf einem großen Anteil der Rebflächen angebaut. Bei den weißen Rebsorten dominiert vorwiegend Moscato Biancco.

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