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Depot

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Allgemeines

Als Depot bezeichnet man den Bodensatz, der sich vorwiegend bei älteren Rotweinen in der Flasche bildet. Dabei handelt es sich um Farb- und Gerbstoffreste, die sich mit der Zeit am unteren Rand der Flasche abgesetzt haben. Betroffen sind nur Weine, die bereits eine längere Lagerung hinter sich haben und aus tanninreichen Rebsorten ausgebaut wurden. In der Regel bildet sich ein Bodensatz ab dem siebten Jahr der Flaschenreife.

Bedeutung

Der Bodensatz ist keineswegs ein schlechtes Zeichen und erst recht kein Indikator für eine minderwertige Qualität. Das Gegenteil ist der Fall. Nur sehr hochwertige Weine bilden überhaupt einen Bodensatz. Während der Flaschenreife polymerisieren die Tannine, die im Wein enthalten sind. Dadurch werden sie geniessbar und runden die Aromatik des Weines harmonisch ab.

Würde man einen entsprechenden Wein nach zu kurzer Lagerzeit öffnen und trinken, so würde sich im Mund ein pelziges Gefühl entwickeln. Im Fachjargon ist von einer Adstringenz die Rede. Diese unliebsame Erscheinung tritt allerdings nicht zutage, wenn der Wein entsprechend seiner Anforderungen gelagert wurde. Der Bodensatz gibt dann Aufschluss darüber, dass der Wein inzwischen trinkreif ist. Das Depot ist also als Qualitätsmerkmal zu verstehen.

Dekantieren

Auch wenn man sich über die Bildung eines Depot durchaus freuen kann, möchte man die festen Bestandteile natürlich nicht im Glas haben. Aus diesem Grund wird Wein dekantiert. Gemeint ist das Umfüllen in ein anderes Gefäss. Dabei bleibt das Depot in der Weinflasche zurück.

Man sollte sich allerdings darüber bewusst sein, dass man es mit einem sehr alten Wein zu tun hat. Dieser läuft Gefahr zu oxidieren, weswegen der Kontakt mit Sauerstoff weitestgehend vermieden werden sollte. Die entsprechenden Gefässe haben daher eine sehr schmale Öffnung, um Wein und Luft wenig Kontaktfläche zu bieten. Ein behutsames Vorgehen – und eventuell sogar das Verwenden einer Dekantiermaschine – ist ratsam.

Weinkristalle

Vielerorts werden Weinkristalle als Teil des Bodensatz gesehen, tatsächlich gehören sie aber nicht zum Depot. Das einzige, was die kleinen Kristalle mit dem Depot gemeinsam haben ist, dass beides als Qualitätsmerkmal für einen gut gerieften und fachmännisch ausgebauten Wein angesehen wird. Bei den Weinkristallen handelt es sich allerdings nicht um Ablagerungen der Gerb- und Farbstoffe.

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