Trollinger

Trollinger ist eine rote Rebsorte. Oftmals ist auch vom Blauen Trollinger die Rede, womit ein Hinweis auf die satte Farbe der Schale der Beeren erfolgt. Wie der Name genau entstanden ist, ist aus heutiger Sicht nicht mehr zweifelsfrei zu klären. Es ist jedoch anzunehmen, dass Trollinger eine Abwandlung von „Tirolinger“ ist. Im italienischen Teil Tirols fand die Rebsorte schließlich ihren Ursprung. In Deutschland genießt der Trollinger eigentlich keinen besonders großen Stellenwert.

Eine Ausnahme bildet jedoch das Weingebiet Württemberg. In schwäbischen Gefilden kommt der Rebsorte eine enorm hoch angesehene Stellung zu. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Großteil der Weltproduktion der Rebe aus diesen Gebieten kommt. Darüber hinaus wird der Trollinger vereinzelt in Baden, Rheinhessen und der Pfalz angebaut. Außerhalb von Württemberg wird die Rebsorte jedoch in erster Linie nicht zur Weingewinnung herangezogen. Vielmehr handelt es sich um eine weltweit beliebte Tafeltraube, die auch den Namen Black Hamburg trägt.

Beim Trollinger handelt es sich nicht um die ideale Rebsorte zur Weingewinnung. Sie stellt große Ansprüche an Klima und Boden und ist zeitgleich besonders anfällig für viele Rebkrankheiten. Wenn der Wein jedoch gelingt, ist das Ergebnis sehr beliebt. Das Erzeugnis mit der rubinroten Farbe wird als besonders frisch und saftig beschrieben. Hierzu tragen die hohen Säurewerte der Traube bei, die dem Wein seinen unverwechselbaren Geschmack verleihen.

Leider kann der Trollinger nicht zu einem Prädikatswein ausgebaut werden. Verantwortlich dafür ist der geringe Zuckeranteil. Die Vorgaben, die bei Qualitätsweinen mit Prädikat an das Mindestmostgewicht gestellt werden, kann die Rebsorte daher nicht einhalten. Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen wird außerdem gerne auf die Chaptalisation zurückgegriffen. Bei diesem Vorgang wird, vor und während der Gärung, dem Most Zucker zugefügt. Bei Prädikatsweinen ist dieser Produktionsschritt ausgeschlossen.