Frag’ den Sommelier
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Die schnelle Kühlung von Weisswein

23. December 2015 13:18

Wein schnell kühlen – ist es schädlich dies im Tiefkühler zu tun, gibt es bessere Möglichkeiten Weisswein sehr schnell zu kühlen? (Frage von Simone H. aus Freiburg)

(Wolfgang Hubert) – Weine kühlen ist eine Frage der Zeit. Wenn Sie einen Weisswein schnell kühlen müssen, sind der Kühl- sowie der Gefrierschrank nur zweite Wahl. Selbst im Tiefkühler dauert es zu lange bis ein zimmertemperierter Weisswein kalt wird. Die beste Möglichkeit, den Wein zu kühlen ist eine alte Barkeeper-Methode, die sich frappieren, auf deutsch quasi auf Serviertemperatur bringen, nennt. Dazu benötigen Sie Eis, Salz, Wasser und einen Kübel. Falls Sie keinen Wein- oder Sektkühler haben, reicht auch ein schmales, etwa knapp flaschenhohes Gefäss.

Es gibt schnellere Methoden als den Gefrierschrank, um den Weisswein schnell auf Temperatur zu bringen
Es gibt schnellere Methoden als den Gefrierschrank, um den Weisswein schnell auf Temperatur zu bringen

Zuerst geben sie etwa drei bis vier Zentimeter Eiswürfel in den Kübel und streuen Salz über die Eisschicht. Dann stellen Sie die Flasche kopfüber in das Gefäss. Danach geben Sie wieder Eiswürfel dazu, bestreuen diese mit Salz und wiederholen diesen Vorgang so lange, bis noch etwa zehn Zentimeter Platz ist.

Dann giessen Sie mit kaltem Wasser auf. Die Kombination aus Salz, Eis und Wasser hat einen Kühlbeschleunigungseffekt, der weitaus schneller funktioniert als alle anderen Methoden.

Nach rund fünf Minuten nehmen Sie die Flasche heraus, drehen sie einmal herum, schütteln kurz die Flasche und stecken sie wieder kopfüber in den Kübel. Der noch wenig gekühlte Wein aus der Flaschenmitte gelangt so an die kühlere Flaschenwand.

Nach weiteren fünf Minuten wiederholen Sie den Vorgang und nach insgesamt rund einer Viertelstunde ist der Wein in der Regel kühl genug.

Am besten öffnen Sie die Flasche und giessen erst einmal einen Schluck in ein möglichst vorgekühltes Weinglas um die Temperatur zu testen. Notfalls stellen Sie die geöffnete Flasche noch für ein paar Minuten in den Kühler. Ist der Wein dann kalt genug, stellen Sie ihn nach dem Einschenken in den Kühlschrank oder in einen anderen Weinkübel, damit er nicht noch stärker herunterkühlt.

Leider haben alle Methoden der schnellen Kühlung den Nachteil, dass der Wein ein bisschen Zeit benötigt, sich von dem Kälteschock zu erholen. Daher giessen Sie zuerst am besten die Gläser nicht voll. Und beim zweiten Glas sollte der Wein sich wieder einigermassen erholt haben.

Noch ein Tipp: Sie können auf Vorrat in einem grossen Gefrierbeutel Wasser zu einem Eisblock frieren lassen. Wenn Sie das Eis dann zum Kühlen benötigen, nehmen Sie es heraus, wickeln es in ein Handtuch und zerkleinern das Eis mit einem Hammer.

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Über Wolfgang Hubert

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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