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Burgund

Burgund
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Allgemeines

Der Kauf eines Weines aus dem Burgund, auch Bourgogne genannt, ist ein exklusiver Genuss. Die roten und weissen Grand Cru Burgunder werden von vielen Weinkennern zu den besten Weinen der Welt gezählt. Der Rebbau im Burgund lässt sich bis auf die Kelten zurückverfolgen. Die Römer bauten die Weinproduktion weiter aus. Wie in vielen anderen Gegenden auch, trugen anschliessend Klöster und Mönche erheblich zur Entwicklung der Weine bei.

Sie verfügten über Räumlichkeiten, Wissen und Organisation, um die Rebbau entscheidend zu verbessern. Auch der erste Herzog von Burgund, Philipp der Kühne, griff auf nicht unerhebliche Weise in den Weinbau ein, indem er im 14. Jahrhundert den Anbau der bis dahin stark vertretenen Gamay Traube verbieten liess. Er hatte das Potenzial des Weinhandels bereits erkannt und hielt diese Rebsorte im Vergleich zum Pinot Noir für nicht konkurrenzfähig.

Es scheint, als ob seine Vision berechtig war: Die Gamay Traube fand ihren wahren Bestimmungsort im Beaujolais, und der Pinot Noir bringt im Burgund bis heute fast unübertroffene Weine hervor.  Pinot Noir und Chardonnay sind die dominierenden Rebsorten der Region. Aligoté und Gamay werden nur in wenigen Rebgärten gepflanzt. Bekannt sind die zumeist sortenrein ausgebauten Weine des Burgunds für ihre Fähigkeit, das Terroir wiederzugeben und eine charakteristische mineralische Note.

Das kontinentale Klima ist geprägt von kalten Wintern. Besonders Spätfrost stellt eine Gefahr für den Rebbau dar. Auch ergiebige Regenfälle im Frühsommer und Herbst sind keine Seltenheit. Diese Faktoren haben zur Folge, dass nur frühreifende Rebsorten im Burgund angebaut werden können.  Die Zusammensetzung des Bodens sowie die Position des Hanges und Sonneneinfall ergeben ein spezifisches Mikroklima, nach denen die Weinlage bewertet wird.

Subregionen

Innerhalb des Burgund gibt es fünf für den Rebbau relevante Gebiete.

Chablis

In der Nähe der Champagne gelegen werden hier sehr individuelle Weissweine aus der Rebsorte Chardonnay produziert. Auch das kühle Klima und die Bodentypen ähneln den Gegebenheiten der Champagne. Die Chablis-Weine sind ein Kapital für sich und werden auch nach einem individuellen Bewertungssystem beurteilt.

Côte de Nuits

Die Côte de Nuits ist eine der teuersten Weinlagen der Welt und bekannt für Pinot Noir Weine, die über ein hervorragendes Alterungspotenzial verfügen und teilweise zu astronomischen Summen verkauft werden. Eine günstigere Alternative für Weinliebhaber sind die Côte de Nuits Weine der Kategorie Village.

Côte de Beaune

Diese Subregion, benannt nach dem Ort Beaune, der das Herz des Weinhandels der Region ist, ist berühmt ist für die weissen Chardonnay Weine, die zwischen Beaune und Meursalt hergestellt werden. Ein Grossteil der Lagen innerhalb deser Subregion geniesst Premier-Cru Status. Einige der besten und bekanntesten Weinlagen Frankreichs befinden sich auf diesen kalkhaltigen Böden.

Côte Challonaise

Die Côte Challonaise ist bekannt für Weissweine mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Ein bekannter Rotwein der hier produziert wird ist der Mercurey, ein kräftiger Roter mit vollem Körper.

Mâcconnais

Das Mâcconais ist die südlichste und wärmste Zone des Burgund. Die besten Lagen befinden sich im Süden dieser Subregion, auf den hohen Weinbergen an der Grenze zum Beaujolais. Die einst weit verbreitete Gamay Traube ist heute grösstenteils dem Chardonnay gewichen.

Qualitätsstufen

Die Besitzverhältnisse im Burgund können, gelinde gesagt etwas verwirrend sein. Das ist in erster Linie auf das französische Erbrecht zurückzuführen, welches zur Kreation von Klein- und Kleinstparzellen geführt hat. Gerade deswegen sind die Weinhandelshäuser im Burgund von grosser Wichtigkeit. Diese kaufen die Weine auf und bauen sie aus, um für die Märkte relevante Mengen zu produzieren.

Um guten Wein aus dem Burgund erkennen zu können, ist es essenziell zu verstehen, wie die Weine klassifiziert werden. Die mehr als 100 „Appelationen“, werden in vier Qualitätsstufen dividiert.

Regionale Weine

Ein regionaler Wein kann grundsätzlich aus allen Trauben produziert werden, die im Burgund wachsen. Oft handelt es sich um leichte, angenehm trinkbare Weine. Je nach Couleur sind sie mit dem Label Bourgogne Blanc oder Bourgogne Rouge versehen.

Village Weine

Village Weine gehören der nächsthöheren Qualitätsstufe an. Sie werden nach dem Dorf (frz. Village) benannt, bei dem die Weinlage zugeordnet ist. Diese Weine sind komplexer, ohne Frische und Fruchtigkeit einzubüssen.

Premier Cru

Premier Cru Weine werden in speziell designierten Weingärten dieser Dörfer produziert. Ob es nun am Bodentyp, der Ausrichtung der Weinberge oder technischen Unterschieden liegt, das Resultat sind Weine, die im Vergleich zu Village Weinen deutlich intensiver sind. Trotz der gehobenen Qualität sind diese Weine, die man hervorragend zu den verschiedensten Speisen geniessen kann, preislich noch gemässigt.

Grand Cru

Die berühmten Grand Cru der Bourgogne machen nur ein Prozent der jährlich verkauften Weine aus. Natürlich muss man für diese noblen Erzeugnisse auch entsprechend zahlen. Sie danken es dem Käufer mit einer einzigartig kräftigen, komplexen Ausstrahlung und einer hervorragenden Lagerungspotenzial. Es gibt nur 33 Grand Cru Lagen im Burgund.

 

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