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Selection suchte Rosé-Erzeuger des Jahres

Selection suchte Rosé-Erzeuger des Jahres
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Erstmals suchte selection die Rosé-Erzeuger des Jahres. Dafür mussten mindestens fünf Weine eingereicht werden. Die Qualitäten der Weine hat unsere Jury so nachhaltig beeindruckt, dass manche Mitglieder beim nächsten Mal statt duftende Blumen lieber ein paar Flaschen Rosé kaufen werden. 

Nun steht es mit dem Image dieser Weine leider nicht immer zum besten. Das liegt vor allem daran, dass früher viele Winzer einen Rosé nur dann vinifizierten, wenn die Qualität der Trauben für einen Rotwein nicht gut genug war. Quasi Abfallprodukt.

Das gibt es heute zwar noch immer, aber die Mehrzahl der Winzer, die sich ernsthaft mit Rosé befassen, erzeugen heute Weine von Format. Wir haben die Brüder Martin und Joachim Fischer vom württembergischen Weingut Sonnenhof, dem “Rosé-Erzeuger des Jahres 2017”, ein paar andere Winzer gefragt, was ihnen an diesen Weinen gefällt.

Martin & Joachim Fischer, Weingut Sonnenhof:

Uns gefällt die frische Art dieser Weine. Während man früher über Rosé sagte, das wäre weder Fisch noch Fleisch, hat sich die Einstellung der Weinkäufer deutlich geändert. Das kann man auch beim Champagner beobachten, wo die Rosévarianten boomen.

Gerade im Süden Deutschlands haben Roséweine mittlerweile ein sehr gutes Image. Im Norden dagegen ist es oft noch etwas schwieriger. Bei uns jedenfalls liegt der Anteil von Rosé bei fast 20 Prozent. Und die Nachfrage steigt weiter.

Johannes Schönbrunn, Weingut Schönbrunn:

In erster Linie überzeugt mich deren Vielseitigkeit. Roséweine bieten eine willkommene Abwechslung zu den Rot- und Weißweinen, besonders wenn die milden Temperaturen Einzug halten. Ein Roséwein kann sich frisch, fruchtig und mit etwas Restsüße als perfekter Solist präsentieren, oder in einer etwas reservierten und trocken ausgebauten Form als hervorragender Essensbegleiter eignen.

Das Image hat sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren zunehmend verbessert. Trotzdem ist der Weintyp mit Vorurteilen behaftet, da bis heute viele Verbraucher annehmen, dass es sich um ein “Gemisch” handelt. Vielen Kunden ist die Definition des Weintyps Rosé und die Machart unbekannt. Es ist unsere Aufgabe als Winzer dieses Wissen und die Wertigkeit zu vermitteln.

Ralf Kreutner, Winzergenossenschaft Oberbergen:

Mir persönlich gefällt an vielen Roséweinen die unkomplizierte, frische und fruchtige Art. Ein knackiger Rosé mit seiner angenehmen Farbe ist für mich ein optimaler Begleiter vor allem an warmen Sommerabenden auf der Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon.

Auch beim Grillen mit Freunden ist ein schöner Rosé etwas wunderbares, da man ihn sehr variabel zu verschiedenen Speisen einsetzen kann. Aber auch an kalten Wintertagen vor dem warmen Kamin hat ein schöner Rosé oder Spätburgunder Weißherbst nicht nur durch sein Farbenspiel im Feuerschein absolut positive Eigenschaften.

Eigentlich war ich persönlich früher nie ein Rosétrinker, jedoch die oben genannten Vorzüge lassen mich in den letzten Jahren immer öfter zu einem trockenen Spätburgunder Rosé oder aber zu einem feinfruchtigen Spätburgunder Weißherbst greifen.

Ich denke, das Image der Roséweine ist in den letzten Jahren gestiegen. Aufgrund einer Empfehlung des Badischen Weinbauverbandes bieten wir die trockenen Weine als “Rosé” -, die feinfruchtigen, etwas milderen Weine klassisch unter der Bezeichnung “Spätburgunder Weißherbst” an.

Dadurch ist, denke ich, auch das Image der Weine wieder gestiegen. Der Verbraucher erkennt hier eine klare Linie und kann sich besser orientieren.

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Über den Autor

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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