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Die Steiermark – Grosses Terroir für frische Weine

Die Steiermark – Grosses Terroir für frische Weine
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Das hügelige Weinland Steiermark ist bestimmt kein Garant für wuchtige, gehaltvolle Weine. Dafür lebt das klangvolle Loblied auf die steierischen Weine von Eleganz, Finesse, Frische und Typizität. Und das gilt für alle drei steierischen Weinanbaugebiete.

Manchmal scheint man den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Wobei es in der Steiermark wohl eher heissen müsste – … vor lauter Hügeln. Denn in den sanften Wogen, die das Landschaftsbild der Steiermark prägen ist er zu Hause: der Wein. Insgesamt 4.240 Hektar sind hier mit Reben bestockt, die sich in die drei Anbaugebiete Vulkanland Steiermark (Süd-Oststeiermark), die Südsteiermark und die Weststeiermark aufteilen. Damit macht die Steiermark 9 Prozent der gesamtösterreichischen Weinanbaufläche aus – und 7 Prozent der österreichischen Weinerzeugung.

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Über die Hälfte der Weingartenfläche in der Steiermark ist dabei mehr als 26 Prozent geneigt, daher spricht man oft vom steirischen „Bergweinbau“, denn nicht selten werden meist trockene, steinige und steile Hänge einer wertvollen Nutzung – also dem Anbau von Wein – zugeführt.

Zwischen Hügeln und Tälern

 Die steirische Landschaft versunken im Nebel
Die steirische Landschaft versunken im Nebel

In dieser wunderschönen Hügellandschaft findet sich so manche vinophile Spezialität. Im Westen dominiert der Schilcher, jener pikante Rosé, der wohl einer der ausgeprägtesten Terroirweine überhaupt ist.

Im Sausal und an der Südsteirischen Weinstrasse geben Sauvignon Blanc und Muskateller den Ton an, während im südöstlichen Vulkanland neben den beiden der Traminer als echtes Juwel für den Kenner funkelt.

Der Weinanbau in der Steiermark ist wahrlich kein Teenager mehr. Viel mehr ein ausgewachsenes Mannsbild. Schliesslich wird aus Weintrauben hier bereits seit zweieinhalb Jahrtausenden vergorener „Most“ hergestellt. Es waren die Kelten, die als Erste mit den damals wildwachsenden Reben in Verbindung gebracht werden.

Kultiviert und verbreitet wurde der Weinbau allerdings erst von den Römern. Dem römischen Kaiser Probus ist es zu verdanken, dass schon damals eine gewisse Sortenvielfalt in der Steiermark angesiedelt war.

Doch einen grossen Aufschwung nahm der steierische Weinbau durch das Wirken von Erzherzog Johann, der auf einem Versuchshof 425 verschiedene Rebsorten erproben liess. Damals umfasste das Weinland Steiermark allerdings eine Rebfläche von fast 35.000 Hektar.

Weisse Dominanz und rote Raritäten

 Sauvignon-Blanc-Trauben am Rebstock
Sauvignon-Blanc-Trauben am Rebstock

Heute ist der am weitesten verbreitete steierische Wein der weisse Welschriesling. Ein leicht zugänglicher Trinkwein, der mit seinem frischen Bouquet nach grünen Äpfeln, viele Anhänger hat. Wer etwas mehr Körper bevorzugt, wird in der Pinot Familie fündig. Besonders der Weissburgunder liebt die kalkreichen Böden der Steiermark und weiss dieses Terroir bestens im Glas zu präsentieren. Der Chardonnay – in der Steiermark als Morillon bekannt – zeigt sich hier, trotz aller Frische, mitunter recht kräftig und voluminös.

Schnell wird klar, dass vor allem weisse Tropfen das Weinbild in der Steiermark prägen. Mehr als dreiviertel der Rebflächen sind mit Weissweinsorten bestockt. Ein ganz entscheidender Vertreter, der von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung gewinnt, ist dabei der Sauvignon Blanc. Er weiss das Terroir der Steiermark bestens für sich zu nutzen und zeigt beeindruckende Weine – sowohl im leichteren – als auch im Lagenbereich.

Rotwein, der hauptsächlich durch die Rebsorte Zweigelt vertreten ist, spielt in der Steiermark eine sehr untergeordnete Rolle. Gerade einmal 12 Prozent der gesamten Produktion entfallen auf ihn. Womit er fast gleich auf mit der Roséproduktion liegt, die 11 Prozent des Weinbestandes der Steiermark ausmacht.

Der steirische Weinkalender

Der neue Jahrgang wird in der Steiermark traditionell mit dem leichten Junker gefeiert, der Anfang November Premiere hat. Im Frühling kommen die trockenen „Klassik-Weine“ auf den Markt. Auf die grossen Lagenweine müssen sich die Weinfreunde in Zukunft länger gedulden. Die steirischen Winzer bauen sie – im Zuge der Qualitätswelle, die auch in der Steiermark stark ausgeprägt ist – immer langsamer und sorgfältiger aus, damit echte steirische Klasse zur Weltklasse wird.

Klasse ist auch die Liebe der Steirer zu ihrem Wein, denn immerhin sind es hauptsächlich kleine landwirtschaftliche Betriebe – circa 3.000 an der Zahl – die sich der Weinkultur widmen. Davon wird ein grosser Teil direkt von den Weinbauern auf den Weinstrassen der Steiermark und in den urigen Buschenschanken selbst vertrieben.

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Hier werden kalte, regionale Speisen – oft von den Winzerfamilien selbst – serviert und dazu der steierische Wein genossen. Es gibt in der Steiermark sogar vegane Buschenschanken, die sich immer grösserer Beliebtheit erfreuen. Damit zeigt sich klar: Was die Historie des Weinanbaus angeht, ist die Steiermark vielleicht kein „junger Hüpfer“ mehr, aber dennoch weiss man hier bestens und auf ganz eigene Weise mit dem Rad der Zeit zu gehen!

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

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