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Die Hauptlese 2015 hat begonnen

21. September 2015 19:31

DEUTSCHLAND – Die meisten deutschen Winzer haben in den letzten beiden Wochen mit der Hauptlese des Jahrgangs 2015 begonnen und wagen erste Prognosen zu den zu erwartenden Weinqualitäten und Mengen. Klar ist jetzt schon: Die Qualitäten der 2015er sind vielversprechend.

Die Hauptlese für den Jahrgang 2015 hat in Deutschland begonnen
Die Hauptlese für den Jahrgang 2015 hat in Deutschland begonnen

Während zahlreiche Winzer in ganz Deutschland bereits zum Erntewerkzeug gegriffen und somit die Hauptlese für das Jahr 2015 in Angriff genommen haben, warten einige weinige noch ab. Hierzu zählen vorwiegend Weingüter an der Mosel. Aufgrund der besonderen subklimatischen Bedingungen, ist hier traditionell eine spätere Ernte möglich. Zu erwarten ist aber, dass auch dort bis Anfang Oktober die Hauptlese in Angriff genommen wird.

Eine besondere Rolle nimmt mal wieder der Riesling von der Mosel ein. Die wichtigste Traube der Region wird wohl erst in den ersten Oktoberwochen geerntet werden.

Aber nicht nur an der Mosel gibt es Nachzügler. Grund dafür ist das Wetter, das es den Trauben in vielen Regionen in Deutschland ermöglicht hat noch länger am Stock zu bleiben. Das stellte auch Andreas Köhr, seines Zeichens Sprecher des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd fest: „Es gab in den letzten Tagen wenig Niederschlag und somit eine geringe Fäulnis-Gefahr.“

Der sehr sonnige, lange und heisse Sommer wird den deutschen Winzern wohl überdurchschnittlich hohe Weinqualitäten bescheren. Hinzu kommt die ebenfalls durch das Wetter begründetet längere Reifezeit der Trauben am Stock, die an der Mosel bis zu 120 Tage lang sein könnte. Das sind fast 20 Tage mehr als üblich. Die Folge sind aromatischere und mineralischere Weine.

Zeitgleich sorgt der aussergewöhnlich warme und trockene Sommer aber auch dafür, dass die Erträge um einiges kleiner ausfallen werden, als noch im Vorjahr. So rechnet zum Beispiel Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes mit einem Ertrag von 70 Hektolitern Wein pro Hektar. Im Vorjahr waren es 85 Hektoliter je Hektar.

Von dieser Entwicklung bleibt das Weinbaugebiet Sachsen allen Anzeichen nach verschont. Nachdem schon im letzten Jahr Probleme wie aufgeplatzte Beeren und Pilzinfektionen aufgetreten waren, könnte hier der Ertrag nun wieder etwas steigen.

Höhere Qualität, niedrigerer Ertrag – höhere Preise?

Logisch wäre die Annahme, dass bei höheren Qualitäten und niedrigeren Erträgen die Preise steigen. Laut zahlreichen deutschen Verbänden und Winzern wird das jedoch wohl nicht der Fall sein.

Man sieht sich in einer weltweiten Konkurrenz und nicht in einem in sich geschlossenen Markt. Die weltweite Konkurrenz wird wohl dazu führen, dass die Preise weitestgehend stabil bleiben.

Das hat wiederum negative Folgen für die ansässigen Winzer. Den Erwartungen nach werden sie wohl weniger Einnahmen erzielen können, obwohl die Qualität flächendeckend zum Vorjahr steigt. Hierfür zeigt sich natürlich der zurückgegangene Ertrag verantwortlich.

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