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Das deutsche Weinjahr 2015 in Zahlen

1. February 2016 18:30

DEUTSCHLAND (Mainz) – Das Weinjahr 2015 ist vorüber und inzwischen lässt sich auch schon ein erstes Fazit ziehen. Wie ist das Jahr für die deutschen Winzer verlaufen? Welche Rebsorten sind im Kommen? Und wo hatten die Winzer mit dem besonders trockenen Sommer zu kämpfen? Wir haben uns die Statistiken einmal näher angesehen.

Am 31.7.2015 befanden sich 12,6 Millionen Hektoliter Wein in den Kellern der Erzeugerbetriebe und des Handels. Damit ist der Weinvorrat höher als im Vorjahr (+ 1,3 Millionen Hektoliter oder + 11,2%). In den Jahren 2005 bis 2014 wurden durchschnittlich 12,3 Millionen Hektoliter Wein eingelagert. Gegenüber diesem Mittel ist das Ergebnis im Jahr 2015 um 240 000 Hektoliter oder 1,9% höher ausgefallen.

59% der Weinbestände waren 2015 Weiss- und 41% Rotweine. Der Schaumwein machte mit 2,6 Millionen Hektolitern einen Anteil von knapp 21% am Gesamtweinbestand aus.

96% des gesamten Weinvorrats stammte aus den Mitgliedstaaten der EU, lediglich 4% aus Drittländern. Bei 62% des Weinbestandes handelte es sich um Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung, das entspricht den Qualitäts- und Prädikatsweinen in Deutschland. Weitere 6% der Weine wiesen eine geschützte geografische Angabe auf und waren somit Landweine.

Vom gesamten Weinvorrat lagerte 47% bei Erzeugerinnen und Erzeugern, also in den Kellern und Lagerräumen der Weinbau Betriebe, Winzergenossenschaften und Wein verarbeitenden Betriebe. Die Unternehmen des Grosshandels wiesen 53% der Weinvorräte in Deutschland aus.

Ernteberichterstattung 2015

Weinernte an der Mosel
Weinernte an der Mosel

Nach Schätzungen im Monat Oktober wird für Deutschland in diesem Jahr eine Weinmosternte von insgesamt 8,95 Millionen Hektoliter erwartet. Das entspricht einer Abnahme von 0,26 Millionen Hektoliter oder 2,8% gegenüber dem Vorjahr.

Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2009 bis 2014 (8,70 Millionen Hektoliter) wird der Weinjahrgang 2015 voraussichtlich um 257 100 Hektoliter oder + 2,96% höher ausfallen. Von der gesamten Weinmosternte sind 71,1% geeignet für die Erzeugung von Prädikatswein.

Die Angaben basieren auf der dritten Schätzung der Weinmosternte für das Erntejahr 2015 und beruhen auf den Mitteilungen einer begrenzten Anzahl von Ernte- und Betriebsberichterstattern von Ende Oktober 2015.

Die Ernte- und Betriebsberichterstatter erwarten, dass die deutschen Winzerinnen und Winzer 5,67 Millionen Hektoliter Weissmost mit einem Durchschnittsertrag von 87,5 Hektoliter je Hektar ernten können. Davon sind 74,0% geeignet für Prädikatsweine.

Für Rotmost werden 3,28 Millionen Hektoliter geschätzt; das entspricht einem Hektarertrag von 93,8 Hektoliter je Hektar. 66,0% der gesamten Rotmosternte eignen sich für die Erzeugung von Prädikatsweinen.

Für die wichtigsten Weissweinrebsorten wurden folgende Ergebnisse ermittelt: Auf den Riesling entfallen 1,93 Millionen Hektoliter (- 20 200 Hektoliter gegenüber 2014), auf Müller-Thurgau 1,24 Millionen Hektoliter (- 74 800 Hektoliter gegenüber 2014) und auf Silvaner 442 500 Hektoliter (- 23 600 Hektoliter gegenüber 2014).

Für die wichtigsten roten Rebsorten ergeben sich folgende Werte: Für den Blauen Spätburgunder werden 882 100 Hektoliter geschätzt (- 55 000 Hektoliter gegenüber 2014), für Dornfelder werden 883 500 Hektoliter (- 53 400 Hektoliter gegenüber 2014) und für Blauen Portugieser 336 200 Hektoliter (- 25 000 Hektoliter gegenüber 2014) ermittelt.

In Rheinland-Pfalz wird im Jahr 2015 eine Weinmosternte von insgesamt 5,90 Millionen Hektoliter erwartet, das sind 155 700 Hektoliter weniger als im Vorjahr. Die Erntemengen in Baden-Württemberg (2,27 Millionen Hektoliter) und Bayern (449 700 Hektoliter) nehmen gegenüber dem Vorjahr jeweils ebenfalls leicht ab (- 86 800 Hektoliter bzw. – 19 300 Hektoliter).

Von Bettina Wieland

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