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Blauer „Wein“ ist keiner

1. February 2017 17:01

SPANIEN (Madrid) – Beamte der Europäischen Union haben verboten, das in Spanien produzierte Getränk GïkBlue als Wein zu bezeichnen. Es sei schlichtweg keiner, beschieden die Behörden.

Von Ruth Preywisch

Die EU und spanische Weinbeamte verweigerten Gïk die Verwendung des Wortes “Wein” auf Etiketten für seinen vor kurzem gestarteten “blauen Wein”, da es sich technisch um ein völlig anderes Produkt handele. GïkBlue darf zwar weiterhin verkauft werden, aber nur noch unter dem Label „Andere alkoholische Getränke“.

Mit Farbstoffen angereicherter und gesüsster Rebsaft ist kein Wein
Mit Farbstoffen angereicherter und gesüsster Rebsaft ist kein Wein

Das Unternehmen Gïk hatte bei der Vermarktung ganz auf die Bezeichnung „blauer Wein“ gesetzt und das Getränk als „Revolutionierung der Welt des Weins“ beworben. GïkBlue besteht dabei sogar aus roten und weissen Weintrauben aus den spanischen Regionen Castilla La Mancha und Rioja, der Saft wird aber mit einem  pflanzlichen Farbstoff und Süssungsmittel versehen.

Am Schluss enstand ein Getränk mit 11,5 Prozent Alkohol, dass nur noch entfernt an Wein erinnerte. Der Zusatz von Farbstoff und Süssungsmitteln sei nicht tragbar, wenn das Getränk die Bezeichnung „Wein“ tragen wolle, sagten die zuständigen Beamten.

Für die Erzeuger von Gïk dürfte das ein herber Rückschlag sein. Das Unternehmen hatte behauptet, bereits 70.000 Flaschen in Spanien verkauft zu haben. Ab Herbst 2016 war GïkBlue auch in Gross-Britannien erhältlich. Bereits mit Beginn der Kampagne wurde Gïk zur Zielscheibe von jeder Menge Spott in der Weinwelt.  Das Unternehmen versuchte damals, mit einer „Liebe es oder hasse es“-Kampagne gegen zu steuern.

Doch offensichtlich hat es nicht mit dem Gegenwind der Weinbranche gerechnet. Denn die versteht keinen Spass, wenn es darum geht, das originale Produkt zu verfälschen.  Es bleibt abzuwarten wie sich der Verkauf entwickelt, wenn GïkBlue nicht mehr als blauer Wein sondern nur noch als Alkohol-Mischgetränk vertrieben werden darf. 

Das Unternehmen selbst scheint die Chancen gering zu schätzen. Sonst hätte es wohl kaum eine Petition auf Change.org gestartet, um eine neue Produktkategorie eigens für Blauen Wein zu schaffen.

 

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