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Zinfandel

Zinfandel
Copyright iStockphoto Edsel Querini

Allgemeines

Zinfandel, in Italien bekannt als ‚Primitivo‘, ist eine Rebsorte die in der Region Apulien in Italien, Kroatien und Kalifornien angebaut wird. In Kalifornien macht sie ungefähr zehn Prozent der Weinbauflächen aus, übertroffen wird sie nur vom Chardonnay. Die Weine dieser Rebsorte sind typischerweise kräftige Rotweine, obwohl in den Vereinigen Staaten auch ein halbtrockener Roséwein, der sogenannte „Blush Zinfandel“ hergestellt wird, welcher dort deutlich höhere Verkaufszahlen aufweist.

Ausserdem wird in den USA aus Zinfandel auch ein Blanc de Noirs hergestellt. Hierfür werden Trauben ohne Schale vergoren, verkauft wird dieses Erzeugnis als White Zinfandel.Der recht hohe Zuckergehalt der Rebsorte kann in den Rotweinen einen hohen Alkoholgehalt von über 15 Prozent zur Folge haben, welcher einen kräftigen Gesamteindruck bedingt.

Herkunft und Verbreitung

Heutzutage weiss man durch DNA Analysen, dass der Zinfandel seinen Ursprung in Kroatien hat. Jedoch hat die Reblaus-Epidemie, die Europa Ende des 19. Jahrhunders heimsuchte, die Rebflächen stark angegriffen, so dass dort heute nur noch kleinere Bestände zu finden sind. Zuerst dokumentiert wurde der Terminus Primitivo von der italienischen Regierung in den 1870er Jahren. Heutzutage wird die Rebsorte auch in Italien häufig unter dem bekannteren Namen Zinfandel vermarktet.

In den Vereinigten Staaten wird Zinfandel vorwiegend in Kalifornien angebaut. Die Qualität und der Charakter der Weine hängen stark von Klima, Standort und Alter der Rebstöcke ab. Man kann leichte Rotweine im Stil des Beaujolais, aber auch kräftige Rotweine mit vollerem Körper finden.  So ist zum Beispiel Sonoma County bekannt für fruchtige Weine mit einer ausbalancierten Säure und Aromen von Brombeere und schwarzem Pfeffer, während Napa Valley Weine produziert, die Anklänge von Pflaume und Vanille aufweisen.

Anbau

Die Weine gedeihen am besten in warmen aber nicht zu heissem Klima, da die Trauben bei zu grosser Hitze Klima schrumpfen können und zu Überreife neigen; unter geeigneten Wetterbedingungen können spät geerntete Trauben zu Dessertweinen verarbeitet werden. Die Beeren neigen dazu, an einer Dolde unterschiedliche Reifegrade aufzuweisen. Oft wird deswegen die Ernte manuell durchgeführt, was sich teilweise über mehrere Wochen hinziehen kann. Dies ist einer der Gründe für die oft vergleichsweise hohen Preise der Weine.

Die Rebsorte reift mit ca. 20 Tagen nach dem Gutedel mittelfrüh und neigt zum Verrieseln. Die Beeren sind recht dünnhäutig und anfällig für Grauschimmel. Der Zinfandel ist dafür bekannt und geschätzt, dass seine Weine einerseits das Terroir und andererseits die Fähigkeiten und Techniken der Winzer besonders eindrücklich widergeben.

Geschmackliche Bandbreite und Aromen

Der Geschmack und das Aroma des Rotweins hängen vom Reifegrad der Trauben ab. In Weinen aus kühleren Klimazonen dominieren Aromen von roten Früchten, während sich Anklänge von Brombeere, Anis, schwarzem Pfeffer und Nelken in Weinen aus wärmeren Gegenden finden. Der rote Zinfandel ist leichter als ein Cabernet Sauvignon und Merlot. Trotzdem können der mittlere Tanningehalt und hohe Säure-, und Alkoholgehalt zu einem kräftigen Geschmack und recht wuchtigen Gesamteindruck führen.

Die meisten Rotweine haben einen Alkoholgehalt von 14 – 17% vol., ein hoher Alkoholgehalt bedingt häufig eine ölige Textur und volleren Körper. Da roter Zinfandel recht fruchtig ist, passt er gut zu würzigen Gerichten, Curry und Grillgerichten mit würzig-süsslicher Marinade.

Rosé oder Weisser Zinfandel higegen sind besonders für „Anfänger“ mit ungeübtem Gaumen interessant, da der Alkoholgehalt mit 9-10 % vol. niedriger ist als der des roten Zinfandel. Zudem ist der Geschmack eher lieblich, was dem Gaumen eines Anfängers ebenfalls entgegenkommt. Dafür fehlt diesen Weinen normalerweise die Präsenz und Komplexität ihrer roten Verwandten.

 

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