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Sizilien

Sizilien
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Allgemeines

Sizilien ist die größte Weinbauregion Italiens. Dabei ist aber nicht nur die Insel im Mittelmeer, die direkt an die Spitze des italienischen Stiefels anschließt, gemeint. Vielmehr werden zur Anbauregion auch die Liparischen Inseln gezählt, die wenige Kilometer vor der Nordküste liegen. Diese bieten einige klimatische Besonderheiten und liefern seit vielen Jahren herausragende Erzeugnisse, die der Inselgruppe eine gesonderte Stellung ermöglichen. Zu den über 150.000 Hektar Rebfläche zählt auch die Mittelmeerinsel Pantelleria. Sie liegt nur 60 Kilometer vor der Küste Tunesiens entfernt und ist – hinter Lampedusa – die zweitsüdlichste Insel Italiens. Das Klima und das Terroir bieten ideale Bedingungen für viele Rebsorten. 

Die Geschichte des sizilianischen Weinbaus geht bis in die Antike zurück. So zeichnen sich nicht, wie vielerorts in Italien, die Römer, oder gar die Etrusker, für die Wiege des Weinbaus verantwortlich. Vielmehr waren es die Griechen, die die hohe Kunst der Vinifikation mit den Bewohnern teilten und natürlich auch selbst von den herausragenden Begleiterscheinungen profitierten. Vereinzelte Quellen berichten allerdings darüber, dass schon vor der Ankunft der Griechen, die auf das Jahr 800 vor der Geburt Jesu Christi zu datieren ist, erste Reben gepflanzt wurden.

In der Folgezeit stand der Weinbau unter dem Schatten der osmanischen Herrschaft. Zwar verschwand er niemals ganz von der Insel, jedoch verbot der Islam die Herstellung alkoholischer Getränke, sodass vorwiegend Tafeltrauben und getrocknete Trauben in den Fokus gerieten. Nachdem die politischen Bedingungen im späten Mittelalter wieder günstiger für den Weinbau wurden, erfuhr auch Sizilien die Blütezeit seines wichtigsten landwirtschaftlichen Exportprodukts. Allerdings zog sich bis in die Moderne der Glaube durch, besonders viel Wein produzieren zu müssen. Erst in den letzten 20 Jahren wurde erfolgreich die Brücke zum flächendeckenden Qualitätsweinbau geschlagen.

Qualitätsweinbau auf dem Vormarsch

Obwohl man in Sizilien schon lange von der Massenproduktion von Weinen abgekehrt ist, wird ein Großteil der Anbaufläche immer noch für die Tafelweine und Tafeltrauben aufgewendet. Diese Weine werden vorwiegend für den heimischen Markt gekeltert und haben international keine große Bedeutung. Allerdings verfügt Sizilien auch über etwa 20 DOC-Bereiche und eine DOCG-Zone. In letzterer entsteht der Cerasuolo di Vittoria. Die aus Nero d‘Avola und Frappato assemblierte Cuvée, profitiert vom kühlen Mikroklima unweit der Stadt Vittoria. Auffallend ist die Frische und die Säure, die eigentlich untypisch für sizilianische Weine ist.

Schon seit der Antike werden sizilianische Weine durch ihre elegante Süße identifiziert. Angeblich konnte sich schon Julius Cäsar für die Weine aus der Region um Marsala begeistern. Von hier stammt auch der gleichnamige Dessertwein, der inzwischen Weltruhm erlangt hat. Gerade in der westlichen Region Trapani ist die Sonneneinstrahlung sehr intensiv. Hinzu kommt der Einfluss der vulkanischen Böden und das trockene Klima. Außerdem unterliegt das Marsala-Gebiet nicht derartigen Temperaturschwankungen, wie der Rest der Insel, sodass ideale Begebenheiten für die Catarratto-Traube vorherrschen. Sie ist schließlich der wichtigste Bestandteil des beliebten Dessertweins, der in verschiedenen Ausbauarten weltweit angeboten wird.

Klima, Böden und Rebsorten

Einigen gesonderten mikroklimatischen Einflüssen unterliegen die küstennahen Regionen der weitläufigen Insel. In der Regel ist das Klima jedoch von sehr heißen und langen Sommern mit einer ausgesprochen intensiven Wirkung der Sonneneinstrahlung geprägt. Dabei fallen, gerade in küstenfernen Bereichen, die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht auf, die sich positiv auf eine verlängerte Reifezeit der Trauben auswirken. In Höhenlagen von bis zu 950 Metern über dem Meeresspiegel profitieren die Reben von kühlen Winden in der Nacht. Aus diesen zieht schließlich auch die einzige DOCG-Zone der Insel ihren Vorteil.

Die Böden der Region variieren je nach Subregion der Insel. Gerade im Westen dominieren sehr magere Böden vulkanischen Ursprungs. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich an den Hängen des Ätna äußerst begehrte Lagen befinden. Aber auch Sandböden mit hohem Eisengehalt sind vielerorts auffindbar. Sie treten meist in einer Kombination mit einer unterliegenden Schicht aus Kalkstein auf und verliehen den Weinen frische mineralische Noten.

Unter den Rebsorten dominiert klar die Catarratto-Traube, aber auch andere weiße Rebsorten genießen eine gute Stellung. So werden ebenso Malvasia, Moscato und Trebbiano auf den weitläufigen Rebflächen angebaut. Unter den roten Rebsorten sind es in erster Linie Barbera, Nero d‘Avola, Shiraz und Cabernet Sauvignon, die bei den Winzern Anklang finden.

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