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Pfalz

Pfalz
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Allgemeines

Mit einer Rebfläche von knapp 23.500 Hektar ist die Pfalz das zweitgrößte deutsche Weinbaugebiet und umfasst somit beinahe ein Viertel der gesamten Anbaufläche. Dazu kommt jede dritte Flasche des in Deutschland gekauften deutschen Weines von hier. Die Rebstöcke befinden sich auf einer 85 Kilometern langen und nur ein paar Kilometern breiten Fläche zwischen Worms über Neustadt an der Weinstraße bis zu Bad Bergzabern und dem Weinort Schweigen-Rechtenbach im Süden.

Unterteilt ist die Region in die beiden Weinbaubereiche Mittelhaardt/Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße. Der Bereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße mit 10.825 Hektar beginnt im Norden an der rheinhessischen Grenze und erstreckt sich über das Zellertal, Grünstadt und Bad Dürkheim bis nach Neustadt an der Weinstraße. Danach folgt der Bereich Südliche Weinstraße mit 12.527 Hektar von Edenkoben und Landau, der im Süden die französische Grenze streift. Diese beiden Gebiete sind in insgesamt 26 Großlagen gegliedert, darunter 17 in Mittelhaardt/Deutsche Weinstraße und 9 in der Südlichen Weinstraße. Die größte davon, das Kloster Liebfrauenberg, umfasst alleine über 2.000 Hektar.

Nicht viel weniger weisen die Großlagen Herrlich und Trappenberg auf. Insgesamt 45 weiße und 22 rote Rebsorten sind in der Pfalz zugelassen und bedingt durch ein besonders mildes, beinahe mediterranes Klima fühlen sich hier auch internationale rote Sorten wohl, darunter Cabernet Sauvignon und Syrah. 

Riesling- und Rotweinhochburg

Die Pfalz ist seit dem Jahr 2008 mit einer Fläche von gut 5.600 Hektar das größte Rieslinggebiet der Welt und wartet mit einigen Spitzenlagen und Topqualitäten auf. Damit kann die Region an vergangene Zeiten anknüpfen. Denn Toprieslinge von der Mittelhaardt, im nördlichen Teil der Pfalz, zählten früher zu den bekanntesten und teuersten Weinen der Welt und wurden beispielsweise bei der feierlichen Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 serviert.

Nach dem Riesling folgt im weißen Rebsortenspiegel der Müller-Thurgau mit rund 9 Prozent der Gesamtfläche, gefolgt von Grauburgunder mit etwa 5 Prozent, Kerner, Weißburgunder, Silvaner und Chardonnay. Vor allem die weißen Burgundersorten, der Riesling und allmählich auch Sauvignon Blanc legen flächenmäßig zu. 

Knapp 40 Prozent der Rebfläche sind mit roten Sorten bepflanzt, die Pfalz ist somit auch Deutschlands größtes Rotweingebiet. Die Sorte Dornfelder spielt dabei mit rund 14 Prozent der gesamten Rebfläche die Hauptrolle, dahinter kommen Portugieser, Spätburgunder, Regent, St. Laurent und Merlot. In der Pfalz wird vor allem die Sorte Portugieser auch als Rosé beziehungsweise Weißherbst ausgebaut.  

Eine Besonderheit ist das im Frühjahr 2004 eingeführte Siegel „DC Pfalz“. Die auf Qualität und Typizität geprüften Weine sind an der markanten Silberkapsel mit dem Schriftzug DC Pfalz, die Abkürzung steht für Districtus Controllatus Pfalz, erkennbar. Zugelassen sind ausschließlich trockene Weine der Rebsorten Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder und Dornfelder. Das Siegel soll die Vorzeigesorten der Region herausstellen, denn diese fünf klassischen Rebsorten repräsentieren etwa die Hälfte der Pfälzer Rebfläche.

Gute Strukturen

Etwa 5.500 Weinbaubetriebe, davon etwa 2.000 im Haupterwerb, bewirtschaften über 300 Einzellagen in 144 Weinbaugemeinden. Im Durchschnitt ernten die pfälzischen Winzer jährlich zwischen 1,8 und 2,7 Millionen Hektoliter Wein. Davon wird etwa die Hälfte über den Weinhandel verkauft.

Die Wachstumsbedingungen der 100 Millionen Pfälzer Rebstöcke ähneln sich zwar, aber die unterschiedlichen Beschaffenheiten der Weinbergsböden und diverse kleinklimatische Witterungsverhältnisse sorgen für große Unterschiede. Die Böden werden geprägt von Löss, der auf gut 60 Prozent der Weinberge zu finden ist, sowie von Sand-, Kies- und Schotterböden auf 24 Prozent der Flächen. Merkel- und Kalksteinböden sind auf 14 Prozent der Rebflächen anzutreffen. Wobei das Wort Flächen sehr zutreffend ist. Denn rund 90 Prozent der Weinberge weisen lediglich eine Hangneigung von unter 10 Prozent auf.

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