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Gamay

Gamay
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Allgemeines

Gamay Noir à Jus Blanc ist eine rote Rebsorte. Die Gamay Traube ist, wie der Name schon sagt, vermutlich im französischen Dorf Gamay beheimatet. Man schätzt, dass sie dort seit Ende des 14. Jahrhunderts angebaut wird und auf eine Kreuzung aus Pinot und Gouais Blanc zurückgeht. Hochqualitative Erzeugnisse können im Geschmack an Pinot Noir erinnern, sind jedoch deutlich preiswerter da weniger prestigeträchtig.

Erste Aufzeichnungen über die Rebsorte sind bereits im 14. Jahrhundert zu finden. Wer über Gamay schreibt, kann das Beaujolais nicht unerwähnt lassen, dessen Weine fast ausschliesslich mit Gamay Trauben produziert werden. Ihren heutigen Hauptstandort im Beaujolais fand diese Rebsorte kurioserweise nur durch Zufall: Philip der Kühne verbot im 14. Jahrhundert den Anbau der Rebsorte im Burgund, wo sie damals dem populären Pinot Noir Konkurrenz machte.

Wie das Schicksal so spielt, fühlt sich der Gamay jedoch auf den kalkhaltigen, lehmigen und teilweise auch steinigen Böden des Beaujolais so wohl, dass die Rebsorte dort erst Qualitäten entwickelte, für die sie heute geschätzt wird. Dass der Gamay unter Kennern umstritten ist liegt daran, dass viele Winzer Mitte und Ende des 20. Jahrhunderts zu Zeiten des „Nouveau Craze“ künstliche Hefe und neue Verfahren wie Chaptilisation nutzen, um den Nouveau Beaujolais zu produzieren, der damals sehr beliebt war.

Darunter hat der Ruf der Rebsorte stark gelitten. Seitdem haben sich viele Winzer gerade in den Cru-Gegenden wieder auf traditionelle Produktionsmethoden besonnen. Ein guter Beaujolais bringt die verschiedenen Terroirs der Appelationen, die im Süden von kalkhaltigem Sandstein und im Norden von rosa Granit dominiert werden, wunderbar zum Ausdruck. Zehn Appelationen am Nordrand des Beaujolais bringen Cru-Weine hervor, die teilweise über eine Lagerfähigkeit von vier bis zu zehn Jahren verfügen.

Charakteristika

Die Kohlensäuremaischung ist ein Verfahren, das im Beaujolais besonders häufig verwendet wird und das den Weinen ein Maximum an Tanninen und Farbstoffen entzieht. Das Aroma der Weine erinnert an Erdbeeren, Himbeeren und, bedingt durch die Kohlensäuremaischung, Banane, es kommen florale Noten von Veilchen und Flieder hinzu.

Ein Grossteil der Beeren des Gamay wird zu Beaujolais oder Beaujolais Nouveau verarbeitet. Die Nouveau-Weine sind recht hell, von eher mäßigem Körper, aber angenehm frisch und fruchtig. Beaujolais aus den 10 Cru-Gegenden hat mehr Körper, ohne die charakteristische Frische und fruchtige Note zu verlieren.

Der bekannten Weinkennerin Karen Mac Neil zufolge ist der Beaujolais der einzige Weisswein, der tatsächlich rot ist.  So wird der Beaujolais typischerweise etwas kühler serviert, je leichter der Wein ist. Aufgrund des hohen Säure-, und des relativ niedrigen Tanningehalts passt der Wein auch überraschend gut zu einer Vielzahl von Speisen. Unter anderem zu den verschiedensten Käse-Sorten und auch Salaten, dies gilt insbesondere für den Beaujolais Basic und Beaujolais Nouveau. Auch Hähnchen und sogar Fisch kann man zu diesem Rotwein gut reichen.

Anbau

Der Gamay ist frühreifend und wird deswegen eher in nördlichen Gebieten bzw. Höhenlagen angebaut. Während der Gamay nicht zur Verrieslung neigt, ist er anfällig für echten und falschen Mehltau. In feuchten Jahren neigt die Rebsorte aufgrund der dünnhäutigen Beeren auch zu Rohfäule. Das frühe Austreiben bedingt ausserdem eine gewisse Anfälligkeit für Spätfrost.

Aufgrund der mittelhohen bis hohen Erträge muss bei zu hohem Traubensatz eine Ertragsregulierung durchgeführt werden. So gelingt es, fülligere Weine zu produzieren, die trotzdem die charakteristische Frische beibehalten.

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