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Chardonnay

Chardonnay
Copyright iStockphoto @mikedabell

Allgemeines

Über 180.000 Hektar Rebflächen sind weltweit mit Chardonnay bepflanzt. Das macht die Sorte zu den am meisten angebauten Weintrauben der Welt und einer weiteren Fortsetzung der Verbreitung steht nichts im Wege. Denn sie bevorzugt zwar tiefgründige, kalkige und warme Böden, aber es lässt sich feststellen, dass der Chardonnay seinen Erfolg der Tatsache verdankt, dass er auf nahezu jedem Bodentyp gute Qualitäten und gute Erträge hervorbringen kann. Der frühe Austrieb macht ihn allerdings für Spätfröste im Frühjahr anfällig, dafür ist er gegen die meisten Rebstockkrankheiten nicht besonders anfällig und er ist auch im Herbst schon früher reif als etwa der Riesling.

Obwohl die Sorte zu den urfranzösischen Arten zählt und vor allem im Burgund und in der Champagne heimisch ist, ist Frankreich schon seit Jahren nicht mehr führend im Anbau. Mittlerweile gelten die USA und mit über 45.000 Hektar alleine schon Kalifornien als das weltweit größte Anbaugebiet für Chardonnay. Australien und Frankreich folgen mit etwas weniger als je 40.000 Hektar auf den Plätzen. Auch in Italien gibt es einen Anbau auf einer fünfstelligen Fläche, vor allem im Norden des Landes und auch in Osteuropa ist der Chardonnay weit verbreitet. Nur in den deutschsprachigen Ländern fristet die Sorte bislang eher ein Mauerblümchendasein, allerdings steigen auch hier die Anbauflächen stetig an.

Die Hauptaromen

Chardonnay zeichnet sich vor allem durch seinen Körperreichtum und eine gemäßigte Säure aus. Das Aroma ist weniger charakteristisch als das eines Rieslings oder gar eines Gewürztraminers, dafür kann der Chardonnay den Charakter der Weinbergslage oft besser zum Ausdruck bringen. 

Der Duft von Melonen, exotischen Früchten, reifen Stachelbeeren oder auch nicht ganz reifen Äpfeln ist typisch für den Chardonnay. Bei ungenügender Traubenreife wirkt er jedoch dünn und leicht grasig. Gehobene Qualitäten besitzen meist reichlich Alkohol und Extrakt, sie sind stoffig und nachhaltig. Ein guter Chardonnay besitzt stets einen verhältnismäßig hohen Alkoholgehalt, 13 Prozent und mehr sind eher die Regel als die Ausnahme. Neben dem Ausbau im Edelstahltank ist auch die Lagerung in Barriques bei dieser Sorte sehr verbreitet. Denn als einer der wenigen Weißweine kann der Chardonnay vom Ausbau in Eichenfässern profitieren und bietet dann zusätzlich noch hauptsächlich Aromen von Vanille, Walnüssen und Butter sowie rauchige Noten.

In seinem Heimatland Frankreich gibt es zwei Stile, im nördlich gelegenen Chablis entstehen sehr elegante, und durch eine feine Säure geprägte Chardonnays. Aus der weiter im Süden gelegenen Côte de Beaune kommen eher körperreiche Weine. Auch die Winzer aus Deutschland, Österreich, wo er in im Weinbaugebiet Südsteiermark Morillon genannt wird, und Norditalien bevorzugen eher den erstgenannten, frischeren Typ. In der Neuen Welt dagegen stehen füllige, holzbetonte Chardonnays hoch im Kurs. 

Doch die Sorte eignet sich auch sehr gut zum Versekten. So gibt es etliche französische Schaumweine, Cremants genannt, die Chardonnay enthalten. In der Champagne spielt die Sorte sogar neben dem Pinot Noir eine dominierende Rolle. Einige der berühmtesten Champagner bestehen sogar aus 100 Prozent Chardonnay.

Alte Abstammung

Eine von der University of California durchgeführte DNA-Analyse kam zu dem Schluss, dass die Sorte Chardonnay eine natürliche Kreuzung der Sorten Pinot und Gouais Blanc ist. Letztere wurde vermutlich von den Römern aus dem vorderasiatischen Raum, vermutlich dem Libanon, importiert und fand den Weg über das Rhônetal ins Burgund.

Dort stand bereits Pinot im Ertrag und einer damaligen Tradition folgend, wurden beide Sorten im Gemischten Satz in denselben Lagen angebaut. Diese unmittelbare Nähe ermöglichte natürliche Kreuzungen, bei der sich der Chardonnay durchgesetzt hatte. Eine Siedlung bei Tournus mit dem Namen Chardonnay könnte der Sorte schließlich ihren Namen gegeben haben.

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