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Blaufränkisch

Blaufränkisch
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Allgemeines

Blaufränkisch, auch Limberger, Lemberger oder in Ungarn Kékfrankos genannt, ist eine dunkelhäutige Rebsorte, aus der Rotweine produziert werden. Wer sich nun von der Bezeichnung Blaufränkisch dazu verleiten lässt anzunehmen, dass diese Rebsorte aus der Region Frankenland in Deutschland stammt, irrt. Tatsächlich geht man davon aus, dass der Ursprung sich nach Österreich–Ungarn zurückverfolgen lässt.

Hervorgegangen ist sie, wie man durch Untersuchung der DNA herausgefunden hat, aus einer Kreuzung der Rebsorte Heunisch, von der zum Beispiel auch Chardonnay und Riesling abstammen, mit einer anderen unbekannten Sorte. Dokumentiert wurde Blaufränkisch das erste Mal Mitte des 19. Jahrhunderts in Österreich, es wird jedoch angenommen, dass die Rebsorte bereits zuvor bekannt war. Die spätreifende Sorte produziert tanninreiche Rotweine mit einem deutlichen würzigen Charakter.

Blaufränkisch wird sowohl zu Cuvees verarbeitet als auch reinsortig ausgebaut. Für die Cuvees wird er meist mit Cabernet Sauvignon, Spätburgunder oder Trollinger assembliert und trägt Komplexität und Fruchtigkeit bei. Während Blaufränkisch sich lange Zeit keiner besonderen Beliebtheit erfreute, da er oft sehr kräftig ausgebaut wurde, finden nun mehr und mehr Weinliebhaber an den zunehmend feingliedrigen Weinen mit gebietstypischem Charakter Gefallen.

Anbau und Verbreitung

Blaufränkisch treibt früh aus und gilt als eher spätreifend. Die Rebsorte ist anfällig für Mehltau und Stielfäule, sowie durch das frühe Austreiben auch empfindlich gegen Spätfrost. Diese Faktoren bedingen eine gewisse Ertragsunsicherheit, obwohl die Sorte gemeinhin als sehr ertragreich gilt. Jahrgänge mit hohen Erträgen neigen jedoch dazu, dünne Weine mit deutlichen grasigen Untertönen hervorzubringen, was eine gezielte Ertragsregulierung notwendig macht.

Blaufränkisch gedeiht am besten in milden, windgeschützten Lagen und stellt generell höhere Ansprüche and die Lage als an den Boden. Die Rebsorte ist vor allem in Zentraleuropa verbreitet. So ist sie zum Beispiel ein Hauptbestandteil des bekannten Ungarischen Weines „Stierblut“. Der Grossteil der Anbauflächen konzentriert sich jedoch auf Österreich, insbesondere das Mittlere Burgenland. In Österreich ist Blaufränkisch die zweitwichtigste Rebsorte nach dem Zweigelt.

Insbesondere im Mittelburgenland mit seinen tiefgründigen, lehmigen Böden und mildem Klima findet sich ein ideales Mikroklima für den wärmeliebenden Lemberger. In Deutschland wird die Rebsorte fast ausschliesslich in Württemberg angebaut und dort mit dem in diesem Bundesland besonders beliebten Trollinger zu Cuvees verarbeitet. In den Vereinigten Staaten wird Blaufränkisch unter anderem in der Washington State Region angebaut und ist dort als Lemberger bekannt

Aroma und geschmackliche Bandbreite

Blaufränkisch hat ein würziges Aroma nach dunklen, reifen Kirschen und Beeren; die Weine verfügen über ein erhebliches Reifepotenzial. Während junge Weine durch die markanten Tannine und Säure oft etwas unreif und hart wirken, kann ein reifer Blaufränkisch im Gaumen wunderbar komplex, subtil und samtig sein. Das Potential zu hohen Tannin- und Säuregehalten kann durch Eingriffe in den Erntezeitpunkt und Barriquereifung beeinflusst werden.

Jedoch besteht die Gefahr, dass der Wein den Barrique-Geschmack zu sehr annimmt. Traditionell werden die Weine in Holzfässern ausgebaut. In Verschnitten zum Beispiel mit Cabernet Sauvignon, Trollinger und Spätburgunder verleiht Blaufränkisch Komplexität und Säure. Die Rebsorte wird besonders gerne zu gegrilltem Fleisch, insbesondere Lammfleisch genossen, passt aber auch hervorragend zu Wildgerichten oder pikanten Käseplatten

 

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