zurück

Agraffe

Agraffe
Copyright iStockphoto Floortje

Allgemeines

Die Agraffe kommt bei kohlensäurehaltigen Weinerzeugnissen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um das Drahtgeflecht, das den Korken umgibt. Der Zweck der Agraffe ist es, ein unkontrolliertes Herausschiessen des Korkens zu verhindern. Das ist auch nötig, zumal so mancher Schaumwein einen großen Innendruck auf die Flasche entwickeln kann. Daher werden im Regelfall dickere Flaschen verwendet, die eine größere Wandstärke vorweisen.

Enormer Druck

Bei Sekt und Champagner entwickelt das Kohlenstoffdioxid einen Druck von bis zu 5 bar auf die Flaschenwand und den Korken. Die dickeren Flaschen, die bei der Abfüllung von Schaumweinen verwendet werden, halten diesem Druck ohne Probleme stand. Problematisch ist die Ausgangssituation jedoch hinsichtlich des Korkens.

Aus diesem Grund werden bei Schaumweinen Korken verwendet, die über einen grösseren Durchmesser verfügen, als es bei nicht sprudelnden Weinerzeugnissen der Fall ist. Auffallend ist auch ihre konische Form. Durch sie kann der Korken tief in den Flaschenhals eindringen und hält sich selbst durch den Druck, den er seinerseits auf die Flaschenhalswand ausübt.

Sinn und Zweck

Der Druck, den der Korken auf die Wand des Flaschenhalses ausübt, reicht unter Umständen aber nicht aus. Deswegen kommt die Agraffe zum Einsatz, die den Korken fixiert. Sie muss zuerst aufgedreht werden, um letztendlich den Korken zu entfernen. Unter der Agraffe – und über dem Korken – befindet sich beim Champagner ein kleines Plättchen. Dieses wird Capsule genannt und ist meist mit dem Emblem des Erzeugers bestückt. Die Capsule hat keinen praktischen Nutzen, trotzdem hat sie sich in Bezug auf Schaumweine aus der Champagne fest etabliert. Auch andere Anbaugebieten folgen dieser Tradition.

Bei manchem italienischen Schaumwein wird gerne auf Korken und Agraffe verzichtet. Das liegt am Wortlaut einer Verordnung der Europäischen Union, nach der der Verschluss ausschlaggebend für die erhobene Schaumweinsteuer ist. Mit einem einfachen Drehverschluss konnte so zum Beispiel der Prosecco Frizzante der ungewollten Steuer entgehen.

Der Champagnersäbel

Der legendäre Champagnersäbel ist der Grund dafür, dass bei den edlen Schaumweinen nicht vom Öffnen, sondern vom Köpfen der Flasche gesprochen wird. Zunächst wird hierfür die Agraffe entfernt, eher der Säbel zum Einsatz kommt. Bei fachmännischer Umsetzung, reisst der Flaschenhals an der dünnsten Stelle glatt ab.

Nach oben

Jetzt Facebook-Fan werden und keine Story verpassen

Jetzt Facebook-Fan werden

Jetzt den Wein.com
Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand - das Wein.com Mailing kostenlos abonnieren.

Datenschutz wird bei uns gross geschrieben - wir geben Ihre Daten niemals weiter. Der Newsletter kann jederzeit gekündigt werden.