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Trester

Als Trester werden im allgemeinen Pressrückstände bezeichnet, die nach dem Auspressen des Saftes verschiedenster Pflanzen anfallen. Beim Rotweinbau (im geringeren Maßstab auch bei Weißwein) werden diese festen Rückstände nicht sofort aussortiert, sondern während der Gärung zu einem wichtigen Bestandteil der Maische. Durch Mazeration werden unverzichtbare Substanzen gelöst und gehen in den Most über. Darunter befinden sich Anthocyanen, die dem Wein seine tiefrote Farbe verleihen.

Besonders wichtig für die Qualität des späteren Weines sind die Tannine der Beerenhaut. Sobald bei der Maischegärung der Zucker in Alkohol umgewandelt wurde, fungiert dieser als Lösungsmittel und extrahiert die phenolartigen Gerbstoffe. Um eine gute Qualität zu gewährleisten, sollten die Traubenstielkämme vorher aussortiert werden, da sie qualitativ minderwertige Tannine enthalten.

Der Trester, der beim Keltern anfällt, wird regional auch als Treber bezeichnet und kann als Brotaufstrich verwendet werden. Treberbrote sind sid weit über die Grenzen der typischen Weinbaugebiete hinaus bekannt. Hautsächlich findet das Nebenprodukt jedoch Verwendung in der Düngung. So wird der Trester um Stauden herum verteilt, um sie mit Nährstoffen zu versorgen. Dabei kommt außerdem ein Nebeneffekt zur Geltung. In klimatisch kälteren Gebieten, oder bei plötzlich eintretendem Frost, werden die Stauden am Fuße warm gehalten.

Trester, der im Weinbau anfällt, bietet noch eine weitere Möglichkeit der Weiterverarbeitung. So werden diverse Brände aus diesem Rückstand gewonnen. Die prominentesten Vertreter sind der italienische Grappa und der griechische Raki. Im Bereich der Energiegewinnung kann Trester ebenfalls eingesetzt werden. In Biogasanlagen, oder verarbeitet zu Pellets, weist er hohe Brennwerte auf. Von dieser Verwendungsweise wird allerdings eher bei Pressrückständen anderer Pflanzen (viele Obstsorten) gebrauch gemacht. Zu vielfältig sind die Verwendungsmöglichkeiten des Tresters aus dem Weinbau.

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