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Agraffe

Im Gegensatz zum klassischen Wein ist der Schaumwein in der Flasche einem hohen Druck ausgesetzt. Bei Sekt und Champagner kann dieser Innendruck, für den das Kohlenstoffdioxid verantwortlich ist, bis zu 5 bar betragen. Aus diesem Grund unterscheidet sich der Sektkorken vom klassischen Weinkorken. Er verfügt über einen weitaus größeren Durchmesser, eine konische Form und wird von einem Drahtgestellt festgehalten.

Im Fachjargon wird dieses Gestell, das ein unkontrolliertes Herausschießen des Korkens verhindert, Agraffe genannt. So muss der Korken bei gashaltigen, weinartigen Getränken nicht gezogen werden. Die Agraffe wird durch Aufdrehen des Drahtes geöffnet. Gleichzeitig muss der Korken fixiert werden, damit er nicht unter dem Druck herausschießt. Das sogenannte Knallen des Korkens wird auf diese Weise verhindert. Im übrigen hält die Agraffe auch den Champagnerdeckel, das kleine Plättchen (franz. Capsule), das sich direkt auf dem Korken befindet. Üblicherweise befindet sich hierauf das Emblem des Erzeugers.

Unter Kennern ist oftmals redensartlich vom Köpfen der Flache die Rede. Hier wird zuerst die Agraffe entfernt, ehe der Korken mit einem Champagnersäbel entfernt wird. Dieser Vorgang ist motorisch nicht einfach umzusetzen. Wird das Köpfen gekonnt vollzogen, reißt der Flaschenhals an der dünnsten Stelle unter dem Kopf glatt ab.

Vierdrahtverschluss und Muselet sind weitere Bezeichnungen, die anstelle von Agraffe verwendet werden. Bei perlweinartigen Getränken, wie zum Beispiel dem italienischen Prosecco Frizzante, wird gerne auf Korken und Agraffe verzichtet. Der Grund findet sich in einer Verordnung der Europäischen Union. So unterliegen Schaumweine, die mit einem Korken und einer Agraffe verschlossen sind, einer gesonderten Steuerpflicht. Ein Verzicht senkt somit den Endpreis für den Verbraucher.

Mehr über den Begriff Agraffe erfahren Sie in unserem Wissensbereich

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