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Wann öffne ich Weine am besten, wenn Besuch kommt?

Wann öffne ich Weine am besten, wenn Besuch kommt?
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Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude. Und zugegeben, es bereitet schon Vergnügen, wenn man gute Freunde zum gemeinsamen Weingeniessen einlädt. Doch vor dem Spass kommt erst etwas Arbeit.

Denn manche Weine erfordern ein rechtzeitiges Öffnen und Umfüllen in ein Dekantiergefäss. Bietet man dagegen gute durchschnittliche Weine an, genügt es, wenn man rote Gewächse zwei bis drei Stunden vor dem Einschenken öffnet, damit sich das Bukett bereits durch Lufteinfluss etwas entfalten kann. So genannte rote Alltagsweine benötigen meist wenig Luft im voraus, so dass man sie erst maximal eine Stunde vor dem Trinken zu öffnen braucht. Bei Rosés und Weissweinen genügt es in der Regel, wenn man sie erst unmittelbar vor dem Eingiessen öffnet.

Auf jeden Fall aber ist es ratsam, bei Weinen mit Naturkorkverschluss mindestens eine Flasche mehr bereitzustellen als nötig ist. Denn obwohl die Korken zwischenzeitlich qualitativ etwas besser geworden sind, kommt es immer noch vor, dass sich ein fehlerhafter Korken in einer Flasche befinden kann. Und nichts beeinträchtigt die Stimmung bei einem Weinabend mehr, als wenn die Vorfreude auf einen feinen Tropfen sich durch einen unangenehmen Korkgeruch und -geschmack in Enttäuschung umschlägt. Nun kann es zwar auch einmal passieren, dass mehr als eine Flasche einen Korkfehler aufweist, aber das ist zum Glück die grosse Ausnahme.

Champagner, andere Schaumweine oder Perlweine –  wie einen Prosecco Frizzante-  öffnet man ebenfalls erst kurz vor dem Geniessen.

Was tun bei hartnäckigen Verschlüssen?

Während es wohl noch kaum vorgekommen ist, dass es bei Schraubverschlüssen Probleme mit dem Öffnen gab, kann einem das Korkenziehen schon einige Schwierigkeiten bereiten. Aber zuerst muss in der Regel die Flaschenkapsel entfernt werden. Dazu schneidet man sie etwa einen Zentimeter unterhalb der Flaschenöffnung ab, damit der Wein beim Einschenken nicht mit der Kapsel in Berührung kommt. Denn noch immer ist in einigen Kapseln etwas Blei vorhanden, das aus gesundheitlichen Gründen nicht auch noch über den Wein in den Körper gelangen sollte.

Die Flaschenmündung, sofern sie zum Beispiel durch eine längere Lagerung etwas verschmutzt sein sollte, reinigt man am besten mit einem Tuch. Gelegentliche Schimmelbildung auf dem Korken lassen sich mit einem Küchen- oder Taschentuch entfernen. Der Schimmel auf Weinkorken ist nach Ansicht von Gesundheitsämtern im allgemeinen unbedenklich, wenn auch nicht appetitanregend anzusehen. Bevor man solchen Korken wieder auf die Flasche setzt, ist es ratsam, entweder ein Stück von dem Korken abzuschneiden oder man nimmt einen Korken von einer leeren Flasche. Was nicht immer machbar ist, da einige Korken dicker sind als andere. In solchen Fällen empfiehlt sich ein Flaschenverschluss, wie ihn Wein- oder Küchengeschäfte anbieten.

Falls ein Korken einmal abbrechen sollte, setzt man den Korkenzieher schräg an und zieht somit das Bruchstück langsam heraus oder man zieht den Restkorken durch nochmaliges Ansetzen. Dabei gelangen gelegentlich Krümel in die Flasche. Etwas Wein wegschütten ist dann unvermeidlich, aber besser als schwimmende Stücke im Glas zu haben.

Öffnen von Schaumweinen

Wer seine Gäste mit Sekt- oder Champagner überraschen will, stellt am besten zuerst die entsprechenden Gläser bereit, aber möglichst keine in Schalenform, denn durch eine breite Oberfläche entweicht die Kohlensäure zu schnell. Dann erst entfernt man das Stanniolpapier und bricht die Agraffe, die Verschlusskappe aus Draht, entweder ab oder dreht sie auf. Dann hält man die Flasche leicht schräg, hält den Korken dabei fest und dreht mit der anderen Hand die Flasche.

So lassen sich auch hartnäckige Verschlüsse relativ leicht und elegant entfernen. Zum Glück kann es nur selten passieren, dass der Korken allen manuellen Bemühungen eisern stand hält. Dann verwendet man entweder eine so genannte Sektzange, oder – weniger schön –  aber auch hilfreich, einen Korkenzieher.

Über den Autor

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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