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Vinophile Hingucker mit Grösse und Sammlerwert

Vinophile Hingucker mit Grösse und Sammlerwert
Copyright Weingut Oggau

War es das Traditionshaus Mouton Rothschild, das 1945 mit seiner glorreichen Idee, einen Trend entwickelte? Denn seit damals werden die Etiketten der Château Mouton-Weine jährlich individuell von einem namhaften Künstler gestaltet. Das schafft Sammlerwert. Das schafft Hingucker – und vor allem macht es klar: Wein, Kreativität und Kunst gehen Hand in Hand. Eine Flasche, die von aussen zum Trinken animiert, kann mit ihrem Inhalt wahrlich begeistern. Wir präsentieren hier unsere „Überzeugungstäter“.

Burgenland/Österreich: Gut Oggau

Eduard Tscheppe und Stephanie Tscheppe-Eselböck vom österreichischen Gut Oggau
Eduard Tscheppe und Stephanie Tscheppe-Eselböck vom österreichischen Gut Oggau

Emmeran ist ein Weltenbummler. Ein Frauenschwarm mit einer spannenden Persönlichkeit, würzigem Humor und kräftiger Struktur. Die Rede ist hier nicht von einem Mann, sondern von einem Wein. Auf diese besondere, kunstvolle und einprägsame Weise präsentiert Winzer Eduard Tscheppe seine vinophilen Meisterwerke.

Er nutzt die Kraft alter Weinreben, baut sie biodynamisch aus und kreiert mit ihnen eine lebendige Geschichte: Jede Flasche seiner verschiedenen Weinlinien zeigt eines von neun Familienmitgliedern der genussvollen Oggau-Wein-Dynastie. Weine in drei Generationen. Von jung bis alt. In bunten Charakteren, die den Inhalt der Flasche prägnant einfangen.

Mit dieser Idee hat es der kreative Winzer sogar bis nach San Francisco auf eine Ausstellung ins Museum of modern Art geschafft. Ca. 25 Euro, www.broeding.de

Mallorca/Spanien: Emma

Fussspuren zieren das Etikett der Emma-Weine von Til Schweiger
Fussspuren zieren das Etikett der Emma-Weine von Til Schweiger

Emma ist nicht nur ein Wein mit Persönlichkeit, sondern auch ein persönlicher Wein. Schliesslich hat Schauspieler Til Schweiger dieser eigens kreierten roten Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Shirah und Manto Negro den Namen seiner jüngsten Tochter verliehen.

In enger Zusammenarbeit mit der familiären Bodega Son Prim, die dem ehemaligen Möbelrestaurateur Jaime Llabrés senior gehört, entsteht dieser leicht fruchtige, sanfte und doch intensive Wein am Fusse des berühmten Tramuntana Gebirges. Er lebt von seinen Anklängen nach Vanille, reifen Waldbeeren und betörend dunkler Schokolade.

Ein Wein, der Charakter und Kraft besitzt – und dennoch eine ganz weiche Seite hat. Dies zeigen auch die liebevollen Fussspuren, die das Etikett zieren. Ca. 17 Euro, www.barefootliving.de

Mosel/Deutschland: Spontan

Deutscher Riesling ist immer klassisch? Von wegen. Er kann auch anders, wie Andreas Barth mit seinem jugendlichen Spontan beweist: Ein Wein, der spontan die Geschichte seiner Herkunft erzählt: Unkompliziert, würzig und mit wunderbarem Aromen lässt er tief in die steilen Terrassenlagen der Mosel blicken.

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Doch auch sein Äusseres zieht an: Mit QR-Code und einem Frage-Antwort-Spiel auf dem Label wird das Wort „spontan“ liebevoll inszeniert. Ein Wein – ganz einfach mal zum Spontansein. Ab Hof 9,50 Euro, www.lubentiushof.de

Toskana/Italien: O.T.

Die Weine tragen die Initialen des Starfotograf
Die Weine tragen die Initialen des Starfotograf

Der italienische Starfotograf Oliviero Toscani ist ein Mann, der sehr gerne provoziert. Seine Fotos in der weltberühmten und viel diskutierten Benetton-Werbekampagne der 80er und 90er Jahre sind bis heute unvergessen.

Doch ihn nur darauf zu reduzieren, würde dem Künstler und Querdenker nicht gerecht. Längst ist der heute 73-Jährige in der Toskana sesshaft geworden. Hier lebt er auf seiner toskanischen Ranch, züchtet und trainiert Quarter Horse Pferde und baut organisches Gemüse – und auch Wein an.

Seine einzige und einzigartige Rotwein-Cuvée mit drei Etiketten besticht optisch durch Minimalismus:

Die Flaschen tragen seine Initialen OT – entweder in Magenta, Cyan und Gelb. Denn: „Ich ziehe ja auch jeden Tag ein anderes Hemd an – und der Mensch darunter bleibt derselbe“, so Oliviero Toscani. Ca. 24 Euro, www.vip-weine.de

Dourotal/Portugal: Fabelhaft

Die deutschen Fabelhaft-Etiketten zeigen Illustrationen von Wilhelm Busch
Die deutschen Fabelhaft-Etiketten zeigen Illustrationen von Wilhelm Busch

Hinter diesem Etikett versteckt sich der Versuch eines grandiosen Winzers, einen besonderen und sympathischen Zugang zu den Geniessern des jeweiligen Konsum-Landes zu finden. Eine Idee, für die Dirk Niepoort 2002 noch belächelt wurde. Mittlerweile sind die Flaschen mit den charmanten und einprägsamen Etiketten Kult und Sammlerstücke.

Was natürlich auch dem Inhalt zu verdanken ist: Dieser ist hoch bewertet – und in allen länderspezifischen Abfüllungen immer der gleiche. Jedoch – der Clou – die Etiketten wechseln.

Für Deutschland sind es Zeichnungen von Wilhelm Busch. Jede einzelne fängt dabei ein, was der Winzer mit seinem Wein aussagen möchte: Sein kraftvoller Tropfen symbolisiert Lebensfreude, gutes Essen, gute Freunde, das süsse Leben. Eben ein eleganter Wein voller Vergnügen, der das Douro-Anbaugebiet repräsentiert. Ca. 9 Euro, www.weinclub.com

Swartland/Südafrika: Smiley

Ein Tropfen aus Südafrikas coolster und angesagtester Weinregion: Das Swartland ist längst Mythos, denn in der erdigen, heissen und trockenen Region lebt eine ganz eigene Spezies an Winzern. Leidenschaftstäter und Querdenker, die kraftvolle und eigenständige Weine machen, die das karge Terroir einfangen und den Gaumen fordern.

Weine, die auch die weltweite Fachwelt begeistern – wie der Smiley Chenin Blanc NV vom Weingut Silwervis. Unlängst verlieh ihm Tim Atkins stattliche 93 von möglichen 100 Punkten. „Natürlich“ lautet das Motto des spannenden Weintrios, das hinter Smiley steht. Roland Pees, Michael Roets und Ryan Mostert fangen lebhaft, reif und komplex das Potential der regionalen Rebe Chenin Blanc ein.

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Dass diesen fruchtbetonten Non Vintage-Wein die Karikatur eines Lammschädels ziert, erkennt man erst auf den zweiten oder dritten Blick. Doch auch das zeigt wieder einmal mehr, wie verrückt und cool die Winzer aus dem Swartland sind. Ca. 20 Euro, www.starweine.com

Carnuntum/Österreich: Punks Finest

Punkige Weinetiketten zieren die Punks Finest-Linie
Punkige Weinetiketten zieren die Punks Finest-Linie

Ein junger Winzer, der zuvor „coole“ Weine aus Australien (www.someyoungpunks.com) importierte, trifft auf einen Wiener DJ und Radiomoderator.

Die beiden stellen sich die entscheidende Frage: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt?!

Ihre Antwort lautet: Coole Weine können wir auch in Österreich machen. So ist eine stylische, junge Weinlinie für neues Weinpublikum entstanden. Dabei sind sie sich durchaus bewusst: Ihr Anspruch muss sich auch auf den Etiketten widerspiegeln.

Dafür haben sie mit Tätowierern und Künstlern zusammengearbeitet haben. Was sie nicht ahnten: Ihre Weine treffen auf eine unglaubliche Resonanz.

Tja, wer wagt gewinnt … ca. 14 Euro, www.punksfinest.com

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

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