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Flüssige Rendite – Wein als Kapitalanlage, Teil 2

Flüssige Rendite – Wein als Kapitalanlage, Teil 2
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Augen auf beim Weinkauf, das zahlt sich immer aus. Vor allem, wenn man den Wein später einmal mit einem interessanten Gewinn verkaufen will. Dabei gibt es einige wichtige Regeln, aber auch Stolpersteine.

Wer noch eine volle Kiste 1869er von Lafite-Rothschild im Keller hat, dürfte für die nächste Zeit ausgesorgt haben. Sofern man sie in Geld umwandeln will. Das Londoner Auktionshaus Sotheby’s verkaufte bei einer Auktion im Jahr 2010 in Hongkong eine einzige Flasche dieses Jahrgangs für einen Preis von über 170.000 Euro.

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Aber auch wer einen sehr bekannten Namen hat, kann mit Wein ordentliche Erlöse realisieren. So verkaufte Sir Alexander Ferguson, bis 2013 Trainer bei Manchester United, im Mai 2014 einen Teil seiner Weinsammlung aus den 1990er Jahren von berühmten Gütern wie Château Latour und Romanée-Conti.

Denn trotz einiger Kurseinbrüche beim Verkauf solcher Topweine sind sie heute im Durchschnitt knapp dreimal so viel wert wie 2003. Allerdings gibt es angesichts der mittlerweile sehr hohen Einkaufspreise solcher Kultweine keine Garantie mehr für ähnliche Zuwachsraten.

Kisten oder Magnumflaschen?

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Wein aus dem Jahre 1955 vom Château Mouton Rothschild

Ausserdem ist es für Weinanleger ratsam, sich nicht nur mit 1, 2 Flaschen Mouton-Rothschild beispielsweise zu begnügen. Denn es hat sich eingebürgert, falls man nicht ähnlich prominent wie der Ex-Trainer ist, dass auf Auktionen für ungeöffnete Original Holzkisten mit je 12 Flaschen mehr bezahlt wird, als für dieselbe Anzahl ohne Kiste. Und dafür muss man beim Einkauf für jüngere Weine schon einen wenn auch geringeren fünfstelligen Betrag aufwenden.

Kauft man solche Weine per Subskription günstiger, aber dafür sozusagen blind ein, muss man auch einkalkulieren, dass sich der Jahrgang kurz darauf als nicht so gut erweist und die Chancen Gewinne zu machen, dementsprechend geringer ausfallen.

Daher ist es durchaus sinnvoll, sich nach Alternativen umzusehen. Wer unbedingt ganz grosse Bordeaux- oder Bourgogne-Weine kaufen will, ohne solche Summen zu investieren, sollte auf Magnum- oder Doppelmagnumflaschen ausweichen. Diese erzielen auch als Einzelflaschen gute Preise, da sie gerne beim Ausschenken zu besonderen Anlässen dienen.

Gute Alternativen

Nun gibt es immer wieder einmal meist von Händlern gestreute Informationen, der eine oder andere Wein verspreche tolle Zukunftsaussichten in finanzieller Hinsicht. Nun ja, kann sein, muss aber nicht. Wer auf Nummer ziemlich Sicher gehen will, um keinen Schiffbruch zu erleiden, sollte sich entweder auf renommierte Erzeuger beschränken, deren Preise noch nicht in spekulativen Höhen angelangt sind, oder Weine kaufen, die besonders hoch bewertet sind.

Und zwar nicht von einem Händler, sondern von der Fachpresse. Wenn wenigstens zwei Zeitschriften einen Wein mit mindestens 96 von 100 oder 19 von 20 Punkten bewerten, ist man schon auf einer ziemlich guten Seite. Doch die so genannten Blue Chips-Weine, das Pendant zu den besten Aktien in einem Börsen-Index, die als potenziell gewinnbringend gelten, weisen mindestens 99 beziehungsweise 20 Punkte auf.

Sobald jedoch 100 Punkte von international renommierten Kritikern vergeben werden, steigen die Preise nicht selten von heute auf morgen sehr kräftig, teilweise um das doppelte oder dreifache des ursprünglichen Verkaufspreises. Glücklich, wer da zuvor schon einkaufen konnte.

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Doch auf welche Weine kann man setzen, sofern man sich nicht auf die beiden B-Regionen beschränken will? In der Regel auf Kultweine. Aus Übersee etwa den Penfolds Grange aus Australien oder Opus One aus Kalifornien, für deren jüngere Jahrgänge man zwischen etwa 300 und 900 Euro pro Flasche investieren muss. Aus Europa kommen in erster Linie wirklich grosse Rotweine aus der Toskana und dem Piemont, Südfrankreich und Spanien in Frage.

Dabei sollten diese Weine jedoch mindestens drei Kriterien erfüllen. Sie müssen bereits ein hohes Prestige aufweisen, relativ rar und sehr gut lagerfähig sein. Mehr darüber im nächsten Teil.

Über den Autor

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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